Kreditzinsen steigen weiter

Die europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen erneut erhöht. Ab 2. August liegt der Leitzinssatz bei 4,25%. Dies bedeutet bestehende variable Darlehen werden erneut teuerer.

Privat warte ich noch auf die Auskunft meiner Bank wie viel ich ab sofort für meinen Kredit zahlen darf. Mittlerweile (ohne die letzte Erhöhung) zahle ich jeden Monat um € 24,– mehr als im Vorjahr – für das gleiche Geld. Das sind € 288,–/Jahr mehr nur aufgrund der Zinsentwicklung.

Dasselbe gilt natürlich für die Gemeinde Vösendorf. Auch hier steigen die Zinsen bei unseren variablen Krediten. Zum Glück sind zwei Drittel der Gemeindedarlehen fix verzinst. Anfang Mai hat die Buchhaltung ausgerechnet, dass die steigenden Zinsen Mehrausgaben in Höhe von € 33.400,– für die Gemeinde bedeuten. Schätze ich werde die Buchhaltung mal wieder bitten, mir den aktuellen Wert auszurechnen.

Natürlich ist der Betrag jetzt nicht außerordentlich hoch. Nichts desto trotz müssen wir das im Auge behalten. Wie alle Budgetansätze ;-). Die Darlehenszinsen zählen zu den Fixkosten und sind somit eine der Grundlagen für die Budgetierung für das nächste Jahr.

Jahresvergleich 2021/2022

Wenn man Jahresabschlüsse gegenüber stellt, kann man gut vergleichen, wie sich die finanzielle Lage entwickelt hat. Dies ist auch eine gute Grundlage um zukünftige Herausforderungen frühzeitig erkennen zu können.

2021 war noch ein Corona Jahr, inklusive LockDown in Ostösterreich bis Ostern. 2022 hatten wir dann keine LockDowns mehr, doch es traf uns bereits die Teuerung und Inflation.

Und wenn man die zwei Jahre direkt neben einander legt, sieht man gut, dass sich die finanzielle Lage nicht verbessert hat.

Die Einzahlungen haben sich in der operativen Gebarung zwar um € 500.000,– erhöht, doch die Auszahlungen sind im direkten Jahresvergleich um € 1,4 Mio gestiegen. Und hier vor allem beim Sachaufwand. Der positive Nettofinanzierungssaldo 2022 war nur möglich aufgrund der geringeren Auszahlungen im Bereich der Investitionen – 2021 war es 4 Mio Euro, 2022 „nur“ 2 Mio Euro. Der Grund dafür liegt vor allem an langen Lieferzeiten bei den Fahrzeugen.

Sehr positiv sehe ich dass der Schuldenstand in der Gemeinde um € 640.000,– reduziert werden konnten. Wenn man die Schuldenreduktion der Kommunal GmbH im Jahr 2022 dazu rechnet, konnten wir den Schuldenstand sogar um € 1,3 Mio reduzieren. Was aufgrund der stetig steigenden Kreditzinsen auch dringend notwendig war.

Was 2022 noch kein Thema war, waren die Gehälter. Die haben sich im Vergleich – trotz Gehaltserhöhung Anfang 2022 – nicht verändert, was 2023 wieder ganz anders aussieht. Die Inflation hat auch die Gehaltserhöhungen 2023 in die Höhe getrieben, was sich wiederum auf unsere Fixkosten 2023 auswirkt.

Soviel mal zu einem groben Überblick. Die Ausgaben im Bereich Sachaufwand habe ich mir natürlich auch noch im Detail angeschaut.

Quelle: Rechnungsabschluss Marktgemeinde Vösendorf 2021 und 2022, Finanzierungshaushalt.