Wahlzuckerl

Warum gibt es von uns keine Wahlversprechen mit diversen Leuchtturmprojekten?

Warum wollen wir „nur“ weiterarbeiten?

Weiter die Bauvorschriften verschärfen?

Warum wünschen wir uns ein Generalverkehrskonzept?

Warum arbeiten wir seit Monaten an einem Kurzparkzonenkonzept?

Warum haben wir ein Konsolidierungskonzept vorbereitet?

Weil uns Vösendorf am Herzen liegt! Ich arbeite seit fünf Jahren für Vösendorf, Birgit noch länger und wir haben auch über den Sommer nicht damit aufgehört. Im Gegenteil!

Es gibt Bereiche die können bzw. müssen verbessert werden für die Beibehaltung unserer Lebensqualität. Ich denke an Bebauung und Verkehr. Und es gibt auch Abläufe die optimiert werden können und im besten Fall auch ein finanzielles Einsparungspotenzial haben.

Gerade auch im finanziellen Bereich steht Vösendorf – wie fast alle Gemeinden in Österreich – vor enormen Herausforderungen. Die Einnahmen sinken, die Aufgabenbereiche und damit auch die Fixkosten steigen.

Und weil wir das wissen, versprechen wir – trotz Wahlkampf – nichts, was wir nicht halten können. Wir haben den Sommer dazu genutzt, Konzepte vorzubereiten, welche der neue Gemeinderat dann entweder umsetzen, abändern oder ablehnen kann. Ja, es kann sein, dass jemand anderer im Oktober Bürgermeister/in ist und dann unsere Arbeit der letzten Monate verwendet und für Vösendorf umsetzt. Das ist uns durchaus bewusst. Aber natürlich haben wir trotzdem in den letzten Monaten unsere Arbeit gemacht. Für Vösendorf und alle die in diesem Ort zu Hause sind.

Denn noch wichtiger als dass wir unsere Konzepte umsetzen können ist – dass es sie gibt und dass sie zeitnah präsentiert und beschlossen werden können! Damit Vösendorf auch in Zukunft lebens- und liebenswert bleibt.

Wenn ihnen Verlässlichkeit wichtiger ist, als unrealistische Wahlversprechen, dann freuen wir uns auf ihre Stimme am 21. September 2025.

Liste 1, Team Bürgermeisterin Birgit Petross

Gemeindefinanzen Vösendorf

Ich denke mir, ich muss ja die Menschen schon schön langsam nerven, aber offenbar ist es noch immer nicht überall angekommen, also möchte ich die Eckpunkte zu den Gemeindefinanzen Vösendorf nochmal wiederholen.

Vösendorf hat trotz hoher Einnahmen durch die Kommunalsteuer finanzielle Herausforderungen zu stemmen. Aus folgenden Gründen:

  1. Überschuldung welche in den letzten Jahrzehnten aufgebaut worden ist.
    2020 hatte Vösendorf Darlehen in Höhe von € 38,3 Mio. Daraus resultieren hohe Fixkosten für Tilgung und Zinsen. Trotz aller Herausforderungen in den letzten Jahren konnte der Schuldenstand allerdings reduziert werden.
  2. Hohe Fixkosten im Bereich Personalaufwand. Im Jahr 2024 wurden in diesem Bereich bereits mehr Budgetmittel benötigt, als wir an Kommunalsteuer eingenommen haben.
  3. Dazu kommen sinkende Einnahmen aufgrund der Abschaffung der kalten Progression. Der Bund hat entschieden, die Bevölkerung zu entlasten und die dadurch entstandenen Mindereinnahmen, wirken sich im Zuge des Finanzausgleiches auch auf die Gemeindeeinahmen aus (sinkende Abgabenertragsanteile)
  4. Dazu kommen jährlich höhere Transferleistungen im Bereich Gesundheit uns Soziales (NÖKAS und Sozialhilfeumlage). Und neuerdings finanzielle Rettungspakete für die Rettungsdienste, welche uns noch zusätzlich belasten.
  5. Auch die Teuerung trifft die Gemeinde, da auch die Gemeinde auf dem freien Markt Güter und Dienstleistungen ankaufen muss.

Punkt 1 liegt im Verantwortungsbereich von der Vösendorfer Gemeinderegierung.

Punkt 2 ist sehr komplex. Einsparungen sind großteils nur möglich, wenn frei werdende Arbeitsplätze nicht nachbesetzt werden. Allerdings steigt ständig das abzudeckende Leistungsspektrum – Stichwort Kinderbetreuung.

Die Punkte 3 bis 5 treffen alle Gemeinden in ganz Österreich gleichermaßen. Und wer ein wenig Zeitung liest, sieht immer wieder Meldungen von Gemeinden welche sich die Bäder nicht mehr leisten können, Sozialleistungen aussetzen, Förderungen streichen, etc.

Wer sich mehr dafür interessiert – hier in diesem Blog gibt es eine eigene Rubrik Finanzen. Hier findet man alle Beiträge seit 2021 zu dem Thema.

Alle Rechnungsabschlüsse der Gemeinde seit 2013 findet ihr auf der Homepage der Gemeinde Vösendorf.

Auf offener Haushalt findet ihr viele visuell aufbereitet Darstellungsformen für die Gemeindefinanzen ab 2001.

Wenn man sich für das Thema interessiert, gibt es also viele Möglichkeiten sich auch im Detail über die Finanzlage von Vösendorf zu informieren. Ja, es gibt nach wie vor viel zu tun, doch es ist machbar, dass Vösendorf auch durch diese schwierige Zeit kommt. In den letzten 5 Jahren haben wir schon viele Herausforderungen gemeistert! Allerdings nur wenn man vernünftig an die Sache rangeht und nicht mit Wahlversprechen die Neuverschuldung (in Millionenhöhe!) in die Höhe treiben will.

Wahlversprechen

Ich bin kein Freund von Wahlversprechen in Wahlkampfzeiten. Ich arbeite lieber die ganze Zeit kontinuierlich zum Wohle von Vösendorf. Natürlich braucht es Pläne und Ziele, damit die Bürger wissen, wer sie vertritt und wem sie am besten ihre Stimme geben.

Bei der letzten Wahl trat ich an mit den Punkten Transparenz uns Schuldenabbau. Beides habe ich umgesetzt.

Transparenz – Regelmäßige Beiträge in Gemeindemitteilungen zum Thema Finanzen und der Blog hier, wo regelmäßig Detailinformationen kommuniziert werden. Auch auf der Straße gebe ich immer wieder gerne Auskunft zu Fragen zum Thema Finanzen.

Schuldenabbau – Hier starteten wir gleich ganz schlecht, da wir gleich mal die Schulden stunden mussten aufgrund der Pandemie. Doch im Laufe der gesamten vier Jahre, schafften wir trotzdem den Schuldenstand um 4,6 Millionen in Gemeinde und Kommunal GmbH zu reduzieren. Trotz der Anstrengung war es aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Und die Zeiten sind nach wie vor herausfordernd. Die hohen Kosten schlagen sich auch in der Gemeinde nieder, die Fixkosten sind aufgrund der gestiegenen Personalkosten gestiegen. Aufgrund der höheren Abgabenlast an das Land NÖ aufgrund des Finanzausgleiches ist unser Spielraum im laufenden Budget enden wollend.

Dabei ging es uns bis jetzt noch relativ gut. Ich kenne viele NÖ Gemeinden, welche die Ermessenausgaben komplett reduzieren mussten.

Was also kann ich euch – guten Gewissens – versprechen für die nächste Periode?

Das ich weiterhin alles an Zeit, Energie und Fachwissen investiere um den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und dabei so viele Projekte wie möglich für Vösendorf umsetzen zu können.

Die Zeiten sind nach wie vor herausfordernd, doch wie schon in den letzten vier Jahren, bin ich davon überzeugt, dass wir es miteinander schaffen, Vösendorf gut durch schwierige Zeiten zu bringen.

Schuldenreduktion und Darlehensaufnahme?

Wie passen diese beiden Worte zusammen? Wie kann man mit Darlehensaufnahmen Schulden reduzieren?

Als ich den Schuldenstand der Gemeinde Vösendorf (inkl. Kommunal GmbH) das erste mal sah, hätte ich am liebsten einen rigorosen Sparkurs gestartet und überhaupt keine Darlehen mehr aufgenommen! Doch dann kam die Feuerwehr mit dem Ersuchen bezüglichen eines neuen Autos. Kostenpunkt rund
€ 500.000,–.

Und damals begann ich zu überlegen. Ich war angetreten mit dem Versprechen die Schulden zu reduzieren. Es gab kein Sparbuch wo das Geld vorhanden war. Es gab überhaupt kein Sparbuch. Wir hatten gerade die bestehenden Darlehen stunden müssen weil wir sonst nicht liquide gewesen wären. Wie lange würde ich wohl sparen müssen um die € 500.000,– auf die Seite zu schaffen? Und hatte die Feuerwehr so viel Zeit? Wie sollte ich also zum einen mein Wahlversprechen halten und zum anderen der Feuerwehr helfen?

Nach der Feuerwehr kamen übrigens die Kläranlage wegen einer neuen IT Ausstattung, der Wirtschaftshof wegen neuen Fahrzeugen, das Bauamt wegen Brückensanierung und öffentlicher Beleuchtung, die Umweltabteilung wegen Radwegen, Bäumen und Photovoltaikanlagen,…..

Ich ging in die Buchhaltung und ließ mir sagen wieviel Euro wir jedes Jahr für die Darlehenstilgung (exklusive Zinsen) ausgeben. Mit der Kommunal GmbH waren das € 3,3 Millionen – jährlich! Und da reifte ein Plan. Was wenn wir jedes Jahr weniger Darlehen aufnehmen, als wir tilgen? Dann würde der Schuldenstand automatisch kleiner, obwohl wir uns immer wieder neu verschulden. Nicht optimal, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Also achtete ich bei der Budgeterstellung darauf, welche Projekte in welcher Höhe budgetiert werden. In den Voranschlägen sieht es aber oftmals nach sehr viel mehr aus, was daran liegt, dass für die Darlehensaufnahme nicht das Beauftragungsdatum, sondern der Zahlungszeitpunkt ausschlaggebend ist. Ein Feuerwehrauto hat eine Lieferzeit von weit über einem Jahr. Ich muss es also heuer budgetieren um es heuer zu beauftragen. Zahlen muss ich es aber erst nach Lieferung!

Um den Plan umsetzen zu können brauchte es neben dem politischen Willen, viel Planung und genaues rechnen. Doch es zahlte sich aus. Wir schafften es, trotz vieler Herausforderungen von außen, enorm viele Projekte umzusetzen und den Schuldenstand und damit auch die Fixkosten sukzessive zu reduzieren.