Zuzahlungen

Es gibt viele Bereiche in einem Gemeindebudget wo die Bürger einen finanziellen Beitrag leisten, die aber trotzdem für die Gemeinde ein finanzielles Verlustgeschäft sind. Zuzahlungen werden aber ganz bewusst getroffen um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Aber natürlich belasten solche Zuzahlungen das Gemeindebudget!

Sehr viel Geld fließt hier vom Gemeindebudget Vösendorf in den Bereich Kinder und Jugendliche.

2025 wird die Gemeinde Vösendorf, nach Abzug aller Beiträge von Eltern, Senioren, Schülern, etc. noch folgende Zuzahlungen zu leisten haben (Nach derzeitigem Stand):

€ 1,1 Mio Kleinkinderbetreuung

€ 1,9 Mio Kindergärten

€ 1,9 Mio Schulen

€ 83.000,– Jugendliche

€ 197.400,–Senioren inkl. Hildi

€ 398.300,– Kunst- und Musikschule

€ 26.000,– Kulturveranstaltungen

€ 246.000,– öffentlicher Verkehr

€ 102.500,– Essen auf Rädern

Einiges davon müssen wir leisten (gesetzliche Verpflichtung) anderes wird von der Gemeinde (Gemeinderatsbeschlüsse) bewusst freiwillig zur Verfügung gestellt. So genannte Ermessensausgaben.

Beispiel öffentlicher Verkehr. Wahrscheinlich würde der 266er Bus auch ohne Zuzahlung fahren, aber auf jeden Fall nicht so oft. Je dichter die Intervalle, desto teurer wird es für die Gemeinde.

Alle Zahlen habe ich, wie immer, dem Voranschlag 2025 entnommen.

Miteinander öffentlicher Verkehr und Umweltschutz

Da ich selbst mit den Öffis nach Wien pendle, weiß ich, dass sich die Pünktlichkeit und Taktung stark verbessert hat. Aber nicht alle Vösendorferinnen und Vösendorfer haben das Glück an der Ortsstraße zu wohnen. Es gibt Siedlung die noch immer nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sind, hier muss Abhilfe geschafft werden. Und eine günstige Angelegenheit ist die Nutzung des öffentlichen Verkehrs auch nicht. Hier wollen wir eine finanzielle Unterstützung schaffen.

Wir stehen für einen pragmatischen Umgang mit dem Klimawandel. PV-Anlagen sehr gerne, aber bitte auf bereits versiegelten Flächen! Davon haben wir in Vösendorf bereits genug.

Miteinander Verkehr beruhigen

Wer in Vösendorf wohnt, kennt die Verkehrssituation zur Genüge.

Die Umbauarbeiten bei der Badner Bahn Kreuzung beginnen heuer im Sommer. Die Verhandlungen waren überaus langwierig, da natürlich jeder Verhandlungspartner das beste für sich rausholen wollte.

Ein weiterer Punkt sind nachhaltige Mobilitätskonzepte mit den Bauträgern. Um dem Pendlertourismus bei der Badner Bahn hintan zu halten wurden zwei Kurzparkzonen eingeführt. Sollte dies nicht reichen, wird es, wenn es nach uns geht, einen Bürgerbeteiligungsprozess diesbezüglich geben.

Da wir aber natürlich die vorhandenen Fahrzeuge nicht einfach loswerden, ist ein weiterer wichtiger Punkt der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel um es den Vösendorferinnen und Vösendorfern leichter zu machen umzusteigen und das eigene Auto öfter mal stehen lassen.

Miteinander Schnupperticket

Ich bin schon seit meiner Schulzeit eine Pendlerin. Bereits in die BHAK ging es damals – im vorigen Jahrtausend – mit dem Zug. Eine Stunde Fahrzeit in eine Richtung. Das war ehrlich gesagt sehr mühsam, daher bin ich dann später aufs Auto umgestiegen. Teilweise legte ich täglich 100 Kilometer mit dem Auto zurück für den Weg in die Arbeit und retour.

Als ich vor 10 Jahren in Vösendorf ankam, probierte ich mal die öffentlichen Verkehrsmittel aus. Doch da der Bus jedes Mal zumindest 10 Minuten Verspätung hatte, gab ich es auch bald wieder auf. Mittlerweile sind die Busse pünktlich und die Intervalle besser. Seit vier Jahren nutze ich mittlerweile bereits den öffentlichen Verkehr für meinen Arbeitsweg. Und ich habe es zu schätzen gelernt, nicht im Stau zu stehen, mich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, meine Mails lesen zu können und auf dem Arbeitsweg auch noch Nachbarn und Freunde im Bus zu treffen.

Die Vösendorferinnen und Vösendorfer können es mit dem Schnupperticket ganz leicht und kostenlos ausprobieren und vielleicht steigt ja der eine oder die andere, genauso wie ich, auf die Öffis um. Die Umwelt wird es uns danken.

Schnupperticket Öffentlicher Verkehr

Ich bin ja stolze Besitzerin einer Jahreskarte für Wien und Vösendorf und daher keine potenzielle Nutzerin des Schnuppertickest. Ich finde aber gut dass es die Möglichkeit gibt und hoffe, dass auch Pendler die derzeit noch mit dem Auto unterwegs sind, das Angebot des öffentlichen Verkehrs ausprobieren.

Die Umstellung vom Auto auf den öffentlichen Verkehr war ehrlich gesagt nicht ganz so einfach für mich. Erst ein Dienstortwechsel brachte bei mir ein umdenken, da ich am neuen Standort nicht mehr parken konnte.

Rückblickend gesehen, hätte ich aber schon viel früher wechseln sollen. Mittlerweile sehe ich die Fahrt mit den Öffis als Me-Time. Da ich zu den Menschen gehöre, die ungern ihr ganzes Leben in Öffis mit Fremden teilen, habe ich täglich 1,5 Stunden wo ich telefonisch nicht erreichbar bin. Und auch WhatsApp und Mail müssen in dieser Zeit warten. Und wenn man mal weiß, wann man weggehen muss damit man den Bus erreicht, dann hält sich auch die Wartezeit in Grenzen.

Auch Fortgehen in Wien ist mit den Öffis – für mich – entspannter. Gerade jetzt mit den langen Kurzparkzeiten. Wenn man da vor dem Theater noch was essen will, muss man das Auto fast in einer Tiefgarage parken. Was auch wiederum Geld kostet.

Du bist noch begeisterte Autofahrerin/begeisterter Autofahrer? Könntest dir aber jetzt nach dem Beitrag vorstellen, es vielleicht doch auch mal auszuprobieren? Dann bietet dir die Marktgemeinde Vösendorf ab sofort die Möglichkeit, dies sogar gratis zu tun!

Das Schnupperticket kann einfach und kostenlos auf der Gemeindehomepage reserviert und im Bürgerservice der Marktgemeinde Vösendorf zu den Öffnungszeiten abgeholt werden.

Damit so viele Menschen wie möglich die Chance bekommen, das Ticket auszuprobieren, ist es auf sechs Entleihtage im Monat und dreißig Entleihtage pro Kalenderjahr und pro Person festgesetzt. Alle Informationen findet ihr hier.

Billiger geht es nicht mehr!

Daseinsvorsorge Gemeinden

Aufgaben der Gemeinden ist es primär die sogenannte Daseinsvorsorge sicher zu stellen.

Dazu zählen vor allem die Abwasser- und Müllentsorgung. Daher sind diese beiden Bereiche auch sogenannte Gebührenhaushalte und die Gemeinden dürfen dafür auch Gebühren einheben. Diese Gebührenhaushalte müssen auch ausgeglichen budgetiert werden. D.h. die Gemeinden sind verpflichtet darauf zu schauen, dass mit den eingehobenen Gebühren die diesbezüglichen Ausgaben gedeckt sind.

Darüber hinaus haben die Gemeinden in den letzten Jahrzehnten auch noch andere Aufgaben übertragen bekommen, welche sie umzusetzen haben. Wie zum Beispiel die Kinderbetreuung (Krabbelstube, Hort, Kindergärten). Hier hat der Bund so genannte Anschubfinanzierungen geleistet um zum Beispiel einen Hort einzurichten. Die laufenden Kosten (Energiekosten, Instandhaltungen und teilweise auch Gehälter) bleiben jedoch letztendlich an den Gemeinden hängen.

Aber auch die Gemeinden selbst, wollen Dinge umsetzen, für die sie keine eigenen Gebühren einheben dürfen. Zum Beispiel der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dies wird zwar immer wichtiger, aber es gibt dafür keine eigenen Budgetmittel welche dafür verwendet werden könnten.

Alle Ausgaben die nicht durch einen Gebührenhaushalt gedeckt sind, müssen in Vösendorf vor allem von den Kommunalsteuereinnahmen und den Abgabenertragsanteilen gedeckt werden. Die Kommunalsteuereinnahmen sind – ohne LockDown – dank SCS, eine beachtliche Einnahmequelle. Die aber nicht jede Gemeinde zur Verfügung hat. In vielen Gemeinden sind daher die Abgabenertragsanteile wichtiger als bei uns. Und die Abgabenertragsanteile sind der Output des sogenannten Finanzausgleiches zwischen Bund, Länder und Gemeinden in Österreich.

Und da die Bürger mittlerweile viele Dienstleistungen zu schätzen wissen, die weit über die eigentliche Daseinsvorsorge hinaus gehen, wird es für die Gemeinden immer wichtiger, entsprechende Budgetmittel zu lukrieren.