Besinnliche Jahreszeit

Der Advent sollte ja eigentlich eine besinnliche Zeit sein. Als Buchhalterin habe ich bisher die Erfahrung noch nie gemacht. Der Dezember war und ist immer sehr stressig. Wenigstens habe ich heuer nicht noch die Doppelbelastung wegen dem Gemeindebudget. Auch wenn die Vorbereitung auf die Dezember-Gemeinderatssitzung viel Zeit in Anspruch nimmt, die Anspannung hält sich heuer in Grenzen.

Wichtig für eine besinnliche Zeit wäre auch, wenn wir Menschen die Meinung anderer wieder mehr gelten lassen könnten. Vor allem auf Social Media! Jeder Mensch bildet sich seine Meinung aufgrund seiner Werte, seiner Erfahrungen und seines Standpunktes im Leben.

Ich muss nicht jede andere Meinung annehmen und zu meiner eigenen machen. Es würde schon helfen, wenn die Menschen einfach akzeptieren könnten, dass jemand anderer Meinung ist. Ich muss niemanden davon überzeugen, dass ich recht habe. Wenn ich mit der Haltung oder den Werten von jemandem nichts anfangen kann, dann scrolle ich einfach weiter. Im echten Leben gehe ich ja auch nicht auf der Strasse und sage jedem ins Gesicht, was ich von ihm halte. Ich grüße und gehe weiter bei Menschen die ich nicht mag. Warum schaffen die Menschen das auf Social Media nicht?

Ich würde mir echt mehr Verständnis für andere Menschen wünschen. Aber ich befürchte auf Social Media ist dieser Wunsch zwecklos. Aber immerhin gibt es dort die Möglichkeit Menschen stumm zu schalten, bzw. vollständig zu blockieren. Wenn sonst nichts hilft für den Seelenfrieden – das hilft immer 😉

Und damit wünsche ich dir liebe Leserin/ lieber Leser eine besinnliche Adventzeit!

Verwaltung und Politik

Der Gemeinderat ist ein Organ der Gemeinde und für die „politischen Entscheidungen“ zuständig. Für die tägliche Arbeit ist der Verwaltungsapparat zuständig – die Gemeindebediensteten.

Ganz grob gesagt gibt der Gemeinderat die Richtung vor und die Verwaltungsbediensteten setzen dies dann mit ihrer täglichen Arbeit um. Die Gemeindebediensteten sind bei der Gemeinde angestellt, beziehen ihr Gehalt von der Gemeinde und sind weisungsgebunden – gegenüber ihren Vorgesetzten bis zum Bürgermeister. Die Gemeinderäte sind von den Gemeindebürgern gewählt und haben grundsätzlich ein Stimmrecht bei den Gemeinderatssitzungen, wo die politischen Entscheidungen getroffen werden. Sie bekommen eine Aufwandsentschädigung und können sich mehr oder weniger einbringen.

Es gibt auch Gemeinderäte mit zusätzlichen Funktionen als nur einem einfachen Stimmrecht. Zum einen wären das die Ausschussobleute. Sie sind für einen Fachausschuss zuständig – selbständige Einberufung, Themensetzung und Ausarbeitung – und können so ihre Projekte umsetzen. Und sie bekommen mehr Aufwandsentschädigung als „einfache“ Gemeinderäte. Und dann gibt es auch noch die geschäftsführenden Gemeinderäte. Diese bekommen ein Aufgabengebiet vom Bürgermeister zugewiesen, für welches sie zuständig sind. Sie habe eine zuständige Abteilung in welcher ihre Aufgaben verwaltungsmäßig umgesetzt werden. Im besten Fall, verstehen sich die geschäftsführenden Gemeinderäten gut mit „ihrer“ jeweiligen Abteilung. Und sie bekommen noch mehr Aufwandsentschädigung als die Ausschussobleute.

Weder die Ausschussobleute, noch die geschäftsführenden Gemeinderäte haben aber eine Weisungsbefugnis gegenüber der Verwaltung! Wir können uns was wünschen, wir können Dinge anregen und im besten Fall arbeiten wir mit der Verwaltung Hand in Hand zusammen.

In meinem Brotjob, bin ich auf der anderen Seite. Dort bin ich ein Organ der Verwaltung und arbeite für Politiker. Vielleicht überlege ich mir deshalb immer dreimal ob und wie ich die Buchhaltung mit meinen Angelegenheiten „störe“. Den eines habe ich in 20 Jahren Bundesdienst gelernt, die Verwaltung ist froh, wenn sie ihre Arbeit machen kann und nicht ständig Sonderwünsche für Politiker umsetzen muss. Denn die Verwaltung hat auch genug Arbeit ohne die Politik! Sie sollten eigentlich für die Gemeindebürger arbeiten und nicht nur ständig was für die Politik aufbereiten.

Natürlich muss ich sie trotzdem auch mit meinen Vorstellungen „belasten“ und den Arbeitsablauf mit unserem wöchentlichen Treffen unterbrechen. Da ich bis jetzt diesbezüglich keine Beschwerden gehört habe, dürfte mein Arbeitsstil recht gut ankommen. Ich bin mir aber halt auch bewusst, was die „andere Seite“ tut und dass sie mich für die tägliche Arbeit nicht braucht. Weshalb ich mich auch in das tägliche Geschäft nicht einmische. Ausser natürlich, ich werde um Input gefragt.

Als geschäftsführenden Gemeinderätin sehe ich es auch als meine Pflicht an, mich regelmäßig einzubringen. Aber ehrlich gesagt, könnte ich auch das Geld nehmen und nichts tun. Einmal gewählt haben wir fünf Jahre Zeit um uns voller Engagement in die Arbeit zu stürzen oder auch nicht. Wir können Projekte umsetzen oder auch nicht. Wir können uns einbringen oder auch nicht. Die einzige Verpflichtung die wir haben ist, an Gemeindevorstands- und Gemeinderatssitzungen teilzunehmen. Und selbst dort können wir uns abmelden.

Wie viel Einsatz jeder Gemeinderat bringt, ist ausschließlich die Entscheidung des einzelnen Politikers und nach Ende der Legislaturperiode bekommt man vom Wähler im besten Fall wieder eine Stimme, wenn sie mit der Arbeit zufrieden waren.

Miteinander viel erreicht

Fünf Jahren waren geplant, geworden sind es erstmal vier. Anfühlen tun sich diese vier Jahre aber viel länger! Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, so viel miteinander gearbeitet, aber auch miteinander die Freizeit genossen.

Das Ergebnis der letzten Gemeinderatswahl war ausschlaggebend dafür, wer meine Kollegen die letzten vier Jahre waren. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Wahl und stellen das Team zusammen. Männer, Frauen, Junge und Junggebliebene, Angestellte und Selbständige, Studentin und Bauern, Seite an Seite – Miteinander!

Und wir haben vieles geschafft. Vieles erreicht. Uns engagiert und viel weiter bekommen und das wollen wir mit euch teilen. Die Vösendorferinnen und Vösendorfer haben die erste Aussendung bereits in ihren Postkästen gehabt. Ich möchte sie in den nächsten Tagen auch hier mit euch teilen.

Kandidatur GRW 2024

Ich habe es mir wirklich ganz genau überlegt. Und ja, ich werde wieder antreten. Und zwar mit dem ganz konkreten Ziel, auch wieder für die Finanzen von Vösendorf zuständig sein zu dürfen.

Und zwar werde ich es konkret aus zwei Gründen tun.

  1. Der leichte Weg war noch nie meiner. Nichts tun und andere arbeiten lassen, kommt nicht in meiner DNA vor.
  2. Ich bin noch nicht fertig! Ich hatte zwei ganz klare Ziele als ich 2020 als GGR Finanzen angelobt worden bin.
    1. die Transparenz im Bereich Finanzen zu erhöhen und
    2. den enormen Schuldenstand zu reduzieren

    Beides habe ich geschafft, aber bei Punkt 2 geht noch einiges! Doch dafür braucht es den politischen Willen. Den haben wir und den gab es vor uns nicht. Leicht erkennbar an dem stetig steigenden Schuldenstand in den letzten 50 Jahren, bevor wir eine Trendwende einführten.

    Ich wurde von Menschen groß gezogen die immer eine finanzielle Reserve hatten, obwohl sie nicht viel im Monat an Einkommen hatten. Ich habe von klein auf gelernt mit Mangelwirtschaft zu arbeiten, das half mir ungemein in meinem ersten Monat als GGR Finanzen. Vor allem weil eine Woche nach unserer Angelobung die SCS in den ersten LockDown geschickt worden ist und eine Haupteinnahmequelle augenblicklich versiegt ist. Wir mussten sogar unsere Darlehen stunden um liquide zu bleiben und die Gehälter zahlen zu können. Denn das Girokonto war leer und es gab auch keine Sparguthaben im März 2020.

    Ich startete also nicht mit sprudelnden Kommunalsteuereinnahmen sondern mit Krise Nummer 1. Als nächstes stiegen die Kosten im Baubereich, was dazu führte, das geplante Bauprojekte plötzlich um 30 Prozent teurer wurden. Kleine Krise Nummer 3 die steigenden Darlehenszinsen. Bei fast 40 Mio Euro Schulden kommt da schon einiges zusammen. Und dann die allgemeine Teuerung.
    Wir taten alles um trotz aller Krisen von außen, das bestmögliche für Vösendorf herauszuholen. Es wurden enorm viele Projekte umgesetzt und trotzdem konnten wir in den Jahren 2020 bis inklusive 2023 den Schuldenstand von Gemeinde und Kommunal GmbH um

    4,6 Millionen Euro reduzieren!

    Was mich in der Annahme bestätigt, dass mit ein wenig haushalten die Verschuldung in der Höhe vermeidbar gewesen wäre! Selbst mit Schlossrenovierung und Südtower-Debakel wären fast 40 Millionen Euro Schulden nicht notwendig gewesen. Und Schulden abstottern, sind Fixkosten die nicht für anderes verwendet werden können! Und derzeit sprechen wir da nach wie vor von rund 2,7 Millionen Euro jährlich!

    Und da ich mich nicht darauf verlassen kann, dass irgendjemand anderer mit dem selben Eifer und Engagement an dieses Thema rangeht, muss ich mich der Sache auch in Zukunft selbst annehmen. Doch dazu muss ich wieder kandidieren, wieder in den Gemeinderat einziehen und wir müssen wieder den GGR Finanzen stellen.

    „Es gibt viel zu tun, was getan werden muss!“ (Standardspruch eines ehemaligen Chefs von mir)

Miteinander arbeiten

Ich muss sagen, keinen unmittelbaren Einblick zu haben was auf der Gemeinde gerade passiert, ist wirklich ungewohnt. Kurz vor unserem Rücktritt, habe ich mit der Buchhaltung darüber gesprochen, dass wir bald ein Darlehen aufnehmen müssen um die geplanten Projekte umsetzen zu können. Manche dieser Projekte sind bereits genehmigt, aber die Finanzierung ist noch nicht gesichert und kann derzeit auch nicht gesichert werden.

Ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, ich muss mit der Buchhaltung reden. Aber nein, ich kann gerade nicht mit der Buchhaltung reden…. Also schon. Sie sprechen schon mit mir. Über das Wetter und ähnlich interessante Themen. Sie haben mir auch extra gesagt, dass ich sie jederzeit besuchen kann, aber ehrlich gesagt, will ich das gerade gar nicht. Ich will weder sie in Verlegenheit bringen – braucht ja nur der/die Falsche sehen, dass ich im zweiten Stock bin und schon haben wir das nächste haltlose Gerücht am Tisch – noch will ich aufpassen müssen was ich frage. Die Macht der Gewohnheit ist halt nicht so einfach abzustellen, da gehe ich einer blöden Situation lieber ganz aus dem Weg.

Aber ich muss schon sagen, dass miteinander für Vösendorf arbeiten, fehlt mir schon. Auch wenn es oftmals viel war und wenig Freizeit geblieben ist, so habe ich es doch total gerne und mit viel Engagement gemacht. Ich habe die letzte Woche – wo ich krank zu Hause lag – darüber nachgedacht ob ich es mir in Zukunft vielleicht leichter machen will im Leben. Ich könnte einfach nicht mehr aktiv für den Gemeinderat kandidieren. Mich auf meinen 40 Stunden Job konzentrieren und viiiiiiiiel Freizeit genießen.

So viele Menschen die ich in den letzten vier Jahren in Vösendorf kennen lernen durfte, könnte ich meine gesamte Freizeit mit Kaffee trinken und plaudern verbringen. Ich könnte meine Abende wieder auf der Couch verbringen, hätte Zeit um ins Kino zu gehen, könnte wieder jederzeit spontan in Urlaub fahren ohne Rücksicht auf den Sitzungskalender, könnte am Wochenende auch in Wien fortgehen, selbst wenn in Vösendorf ein Event ist. Ich könnte meine Freizeit nach der Arbeit wieder frei einteilen und würde nicht ständig Abendtermine auf der Gemeinde haben. Und diese Liste ist noch lange nicht vollständig!

Die Vorteile eines Nicht-Antrittes hatte ich echt schnell beisammen. Das Gegenteil war schon schwieriger zu fassen für mich. Sich nicht zu engagieren hat viele Vorteile, aber was sind eigentlich die Nachteile?

Wenn man nicht selbst gestaltet, muss man damit leben, was andere gestalten.

Und da war ich gefühlsmäßig wieder im Frühjahr 2020. Damals bekam ich die Chance mich der Finanzen in Vösendorf anzunehmen. Und das tolle an Gemeindefinanzen ist ja, du budgetierst ein Projekt, beschließt ein Projekt und dann kommt der Tag wo du das Ergebnis im Ort siehst. Das Geld welches die Gemeinde investiert, ist unmittelbar sichtbar. Und das gibt einem einfach ein gutes Gefühl. Man tut etwas wichtiges was allen Vösendorferinnen und Vösendorfer zu Gute kommt. Und dabei konnte ich sogar noch meinen persönlichen Plan, den Schuldenstand zu reduzieren, umsetzen.

Gut dass ich in meinem Krankenstand viel Zeit hatte abzuwägen, wie ich meine nächsten Jahre gerne gestalten will….

Vereine in Vösendorf

In Vösendorf gibt es sehr viele Vereine, die auch sehr viele Veranstaltungen durchführen bzw. bei Gemeindeveranstaltungen dabei sind! Das Sommerfest des Krippenverein ist heute leider ins Wasser gefallen. Doch bald schon geht es bei den Sportvereinen wieder weiter.

Am 15. August gibt es am Sportplatz das erste Heimmatch unseres Fußballclubs und am 2. und 3. September findet auf der BMX-Bahn der 5. Lauf der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft und der ARBÖ Nachwuchscup statt.

Doch nicht nur der ASV Vösendorf und der BMX Vösendorf-Verein sind sehr umtriebig. Auch der AKH Vösendorf, der WHC X-Sport Vösendorf, uvm. sorgen für Bewegung. Für Nicht-Sportler gibt es auch ein umfangreiches Angebot. Im Lauf der Jahre habe ich schon mit einigen ortsansässigen Vereinen Kontakt gehabt und alle sind äußerts motiviert und engagiert. Und je mehr unterschiedliche Vereine es gibt, desto vielfältiger gestaltet sich das Ortsleben.

Jeder Verein lebt von dem Engagement der Mitglieder. Und dafür möchte ich heute mal Danke sagen – Danke für euren Einsatz!