Wochenendbeschäftigung

Das nächste Wochenende werde ich mich im Detail mit dem Budget der Kommunal GmbH 2026, sowie dem Budget der Gemeinde Vösendorf 2026 auseinandersetzen.

Am Dienstag haben wir beides zur Vorbereitung auf die Gemeinderatssitzung am 10.12.2025 übermittelt bekommen. Vor der Gemeindevorstandssitzung hatte ich leider keine Zeit mich damit auseinanderzusetzen, aber bis zur Gemeinderatssitzung schaffe ich sicher ein paar Lesungen 😉

Auch heuer wurde das Budget wieder zum letztmöglichen Termin vorgelegt – muss zwei Wochen vor der GR-Sitzung übermittelt werden. Im Gegensatz zu der Vorgängeropposition beschwere ich mich aber nicht darüber. Ich weiß nämlich, dass wir das Budget nicht bewusst spät übermittelt haben, sondern dass die Budgeterstellung einfach eine sehr komplexe Angelegenheit ist. Und selbst wenn man meint man sei fertig, kommt von irgendeiner Seite noch kurz vor Schluss etwas, was einzuarbeiten ist.

Ich persönlich finde es gut, dass diejenige welche mir in der Vergangenheit bei vielen Dingen einen bösen Vorsatz unterstellt hat, nun in der Verantwortung ist und merkt, dass der Job als GGR Finanzen definitiv kein leichter ist! Und keine Angst, auch wenn ich noch alles weiß, was sie mir unterstellt hat, ich habe nicht vor ihren Stil zu kopieren.

Ehrlich gesagt bin ich schon sehr gespannt, wie sie die finanziellen Herausforderungen lösen wollen.

Ich freue mich schon auf eine interessante Lektüre am Wochenende.

Gemeinden müssen sparen

Ich habe es bereits beim Beitrag Transferleistungen 2024 erwähnt, die gestiegenen Ausgaben bei den abzuführenden Transferleistungen sind nächstes Jahr eine enorme Herausforderung! Nichts desto trotz haben wir in Vösendorf das Budget relativ problemlos zusammen bekommen. Was zum einen daran liegt, dass die Abgabenertragsanteile nicht unsere Haupteinnahmequelle sind und zum anderen daran, dass wir schon seit vier Jahren auf Einsparungen auf der Ausgabenseite achten.

Anderen Gemeinden geht es da sehr viel schlechter. Ich habe schon von einigen Orten gehört, die alle Ermessensausgaben einstellen müssen. Ermessensausgaben sind alle Ausgaben, die nicht zu den Fixkosten zählen (Gehälter, Darlehenskosten, Strom, Gas, etc.) und auch nicht zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge benötigt werden (Müll, Abwasser, Wasser, KIGA, Schulen, etc.)

Zu den Ermessenausgaben zählen nicht nur die freiwilligen Sozialtöpfe der Gemeinden, sondern auch so Dinge wie Weihnachtsbeleuchtung, Veranstaltungen, Subventionen für Vereine etc.

In Vösendorf haben wir zum Glück die Einnahmen durch die Kommunalsteuer – u.a. der SCS. Diese wiederum hängen an den Gehältern, welche die Unternehmen ihren Mitarbeitern zahlen. D.h. gute Abschlüsse bei den Handels-KV Gehaltsverhandlungen, kommen über Umwege auch allen Vösendorfern zu Gute. Natürlich zahlt auch die Gemeinde ihren Mitarbeitern mehr Gehalt, was sich wiederum in den Fixkosten niederschlägt. Das alles und noch vieles mehr haben wir natürlich bei der Erstellung des Budgets 2024 berücksichtigt.

Im Gemeindevorstand wurde das Budget bereits mehrheitlich angenommen. Die Gemeinderäte haben es natürlich schon im Entwurf übermittelt bekommen und auch die öffentliche Auflage ist ordnungsgemäß erfolgt. Am 13. Dezember kommt es dann in der Gemeinderatssitzung zur Abstimmung.

Herausforderungen Budgeterstellung

Ich will nochmal versuchen darzustellen in welchem Spannungsfeld wir uns bei der Budgeterstellung bewegen:

  • Finanzielle Sicherstellung der gewohnten Gemeindeaufgaben – Beibehaltung Status Quo
  • Hoher Schuldenstand inklusive stetig steigender Kreditzinsen bei den variablen Krediten (was zum Glück nur einen kleinen Teil betrifft)
  • Investitionsrückstau bei Kanal, Fahrzeugflotte Wirtschaftshof und Feuerwehr
  • Investitionen im Bereich Klimaschutz
  • Teuerungen im Bereich Energie. Mehrkosten alleine beim Strom zumindest
    € 1 Mio im Jahr 2023
  • Sonstige Teuerungen in allen Bereichen aufgrund der Inflation (Lebensmittel, Instandhaltungskosten, etc.)
  • Höhere Personalkosten aufgrund der erwartbaren höheren Gehälter aufgrund der Inflation
  • Mehrkosten aufgrund der Ausweitung der Kinderbetreuung in NÖ (nähere Infos dazu fehlen noch)

Wenn man das noch ein wenig komprimieren will:

  • Gleichbleibende Einnahmen – im besten Fall
  • Höhere Ausgaben
  • Investitionsrückstau aufgrund überalterter Infrastruktur und Geräte