Weihnachtsruhe?

Ein emotional extrem anstrengendes Jahr, neigt sich schön langsam dem Ende zu. Zumindest das ist sicher. Wir haben noch 18 Tage bis das neue Jahr beginnt. Und ich hoffe von ganzem Herzen, dass das neue Jahr besser wird. Allerdings habe ich heuer auch gelernt wie viel Mist in 18 Tagen über einem hereinbrechen kann, von daher, schau mal ob Weihnachten heuer wirklich eine Weihnachtsruhe bringt!

Die wichtigen Arbeiten sind auf jeden Fall erledigt. Am Mittwoch war die hoffentlich letzte Gemeinderatssitzung heuer (wie gesagt 18 Tage, wer weiß was noch kommt). Und wenn dieser Beitrag um 16 Uhr online geht, muss ich auch mit meinem Jahresabschluss im Brotjob fertig sein. Dort geht alles, was ab nächster Woche passiert, bereits in nächste Jahr.

In der Sitzung am Mittwoch wurden auf jeden Fall das Budget der Gemeinde und der Kommunal GmbH für nächstes Jahr beschlossen, d.h. die Arbeit kann ungehindert weiter gehen.

Ich muss sagen, die Sitzung unter Polizeipräsenz, plus allem was dazu geführt hat, kann ich noch immer nicht richtig fassen. Wie groß muss der Hass in den Menschen sein, dass sie jemand körperlich attackieren? Und wie groß muss der Hass auf Menschen im allgemeinen sein, dass es Gruppen gibt, die das noch runter reden/schreiben?

Im Wahlkampf wurde ich auch angefeindet und bekam nicht so nette Botschaften auf unterschiedlichsten Wegen und ich weiß, was das mit mir gemacht hat. Ich habe keine Ahnung wie Hannes und auch Daniela das alles aushalten. Der dreckige Wahlkampf im Frühjahr, 19 großteils anonyme Anzeigen übers Jahr verteilt und kurz vor Weihnachten der tätliche Angriff. Schwächere Menschen hätten schon längst das Handtuch geworfen. Was eine Gruppe in Vösendorf offenbar auch gerne hätte. Und das Ziel der ständigen Vorwürfe und Anfeindungen sein dürfte. Machen wir Hannes oder am besten gleich die ganze Miteinander Community mürbe.

Wenn man den Menschen fachlich nichts anhaben kann, dann mach sie persönlich fertig.

Mir wurde letztens von einem Oppositionspolitiker vorgehalten, dass er sich über meinen Blogbeitrag bezüglich der gesprengten Sitzung geärgert hat. Ja und? Was glaubt ihr eigentlich wie mich die ständigen Angriffe und Unterstellungen das ganze Jahr auf Wahlplakaten, politischen Aussendungen und auf Social Media geärgert haben? Ja, normalerweise sagen wir nichts dazu. Wir ziehen unser Ding durch, machen unsere Arbeit und lassen unsere Leistung für uns sprechen. So haben wir es auch im Wahlkampf gehandhabt und haben als Dankeschön der Bevölkerung dafür fünf Mandate mehr erhalten. Doch statt dass dies die anderen Parteien zum Umdenken bringt, werden wir nach wie vor angegiftet. Gerade so als, hätten wir immer noch Wahlkampf. Dabei sind wir die einzige Gemeinde in Niederösterreich die im Jänner 2025 NICHT wählt.

Doch eines haben die Ereignisse heuer auf jeden Fall bei uns bewirkt, wir sind noch näher zusammen gerückt und wir wissen, dass viele Menschen hinter uns stehen!

Vielen Dank an dieser Stelle an unsere große, starke und liebevolle Community. Ohne eure Unterstützung hätten wir die zahlreichen Herausforderungen heuer nicht geschafft! 💙💛

Herausforderung Budget 2025

Vösendorf muss sparen.

Das sage ich seit dem Tag, an dem ich das erste Mal Einblick in das Gemeindebudget erhalten habe. Und ich schreibe hier darüber seit dem 11. November 2021. Damals erschien hier der erste Blogbeitrag „Vösendorf – Eine reiche Gemeinde“. Danach folgten noch unzählige andere Artikel. Und in keinem werdet ihr von mir einen Aufruf finden, mehr Geld auszugeben. Hier könnt ihr die Finanzartikel der letzten 3 Jahre nachlesen. Dieser hier ist übrigens der 168 Beitrag zu dem Thema Finanzen.

Als ich 2020 das erste Mal sah, dass die Schulden der Gemeinde, die Einnahmen eines Jahres weit überstiegen, war mir klar, dass dies ein großes Problem ist. Doch bevor wir beginnen konnten, Schulden abzubauen, mussten wir erstmal die Einnahmenausfälle der Kommunalsteuer in Covid-Zeiten bewältigen. Parallel dazu stellten wir einiges in der Verwaltung um und begannen auf der Ausgabenseite zu sparen. Nach den diversen Lock-Downs ging es dann wieder kurz bergauf, bevor die Darlehenszinsen stiegen, die Inflation anzog, die Transferzahlungen extrem stiegen und die Gehälter gem. Vorgabe vom Land um 10% erhöht werden mussten. Unsere Fixkosten stiegen und stiegen, die Einnahmen stagnierten.

Dadurch wurde die Situation von Jahr zu Jahr angespannter. Trotzdem reduzierten wir den Schuldenstand sukzessive. Natürlich ist die Lage angespannt. Das ist sie schon seit Jahren.

Es freut mich, dass dies mittlerweile auch die Opposition erkannt hat, wenn auch mit Einschränkungen. Gespart werden soll natürlich, aber natürlich nicht dort wo es die eigenen Wähler trifft bzw. gegen die eigenen Werte geht. Doch so wird das nicht funktionieren. Die Gemeinden haben Aufgaben die sie unbedingt umzusetzen haben (Sicherstellung Daseinsversorgung), alles was darüber hinausgeht kann man machen, wenn man Budgetmittel dafür zur Verfügung hat (Ermessensausgaben). Wie funktioniert also so eine Gemeindebudgetierung?

  • Die Gemeinde hat Einnahmen, diese sind der Deckel für die Ausgaben.
  • Als erstes werden die Fixkosten bedeckt – Gehälter, Darlehenstilgungen, Transferleistungen, Stromkosten etc.
  • Danach müssen jene Sachkonten bedeckt werden, welche zur Daseinsvorsorge der Gemeinde gehören = Müllabfuhr, Betrieb Kläranlage inkl. Kanal, gesetzlich vorgegebene Kinderbetreuung, Instandhaltung Orts-Infrastruktur, Feuerwehr (Mindestausrüstung), etc.
  • Der Rest sind sogenannte Ermessensausgaben. Und bei diesen muss gespart werden. Eine Tatsache die auch der Prüfbericht klar dargelegt hat. Vösendorf war in der Vergangenheit viel zu großzügig bei den nicht unbedingt notwendigen Ausgaben einer Gemeinde. Hierzu zählen unter anderem freiwillige Sozialleistungen, Subvention von Vereinen, (Klima-)Förderungen, freiwillige Leistungen für Senioren und Kinder, Kultur, Grünraumpflege, Feste, freiwillige Sozialleistungen für Mitarbeiter, uvm.

Aufgrund der bereits gestiegenen Fixkosten und den nochmal steigenden Transferleistungen, wird der Spielraum für die Ermessensausgaben immer kleiner. Und es wird jede einzelne Ausgabe hinterfragt werden müssen. Und weil dies viel Arbeit ist, wird auch schon fleissig am Budget 2025 gearbeitet.

Ressortzuweisung

Ich habe gestern die Ressortzuweisung für meine Tätigkeit im Gemeindevorstand der Marktgemeinde Vösendorf erhalten.

Wie schon in der letzten Legislaturperiode, werde ich auch diesmal wieder für den Bereich „Finanzen“ zuständig sein. Was mich einerseits sehr freut, weil es einfach MEIN Thema ist, was aber auch viele Herausforderungen bereithält.

Wie schon in den letzten vier Jahren, haben wir in diesem Bereich viel zu tun. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind nach wie vor schwierig. Nicht nur in Vösendorf, sondern auch in anderen österreichischen Gemeinden und wie ich gerade in einem Artikel gelesen habe, auch in vielen europäischen Gemeinden gibt es viele Probleme.

Eine positive Nachricht gibt es aber, gem. Beschluss im Ministerrat am Mittwoch, erhalten die Gemeinden mehr Geld vom Bund. Es wird auch ein neues KIG geben. Das kommunale Investitionsgesetz hat sich in den letzten Krisenjahren für uns bewährt. Manche Gemeinden hatten aber Probleme es abzurufen, da 50% selbst finanziert werden musste. Daher wird es beim neuen KIG nur eine 20% Eigenfinanzierungsquote geben. Für uns waren die 50% bisher kein Problem, allerdings haben wir es 50% vom KIG 2023 abgerufen. Das hängt aber damit zusammen, dass wir das Projekt Kirchenplatz noch nicht gestartet haben.

Eine meine ersten Tätigkeiten wird auf jeden Fall sein, zu prüfen ob wir das KIG 2023 nicht für ein bereits laufendes Projekt nutzen können, dann könnten wir relativ rasch zusätzliche Geldmittel abrufen.

Großprojekte die derzeit laufen sind die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED – hier wurde bereits ein Teil des KIG2023 verwendet, die Brückensanierung in der SCS, der Skaterpark und jetzt kommt dann auch noch der Umbau der B17 Kreuzung. Hier trägt zwar auch das Land NÖ und die Stadt Wien einen Anteil, aber einen Teil müssen auch wir finanzieren. Des weiteren steht der Ausbau des KIGA Badgasse an.

Wie ihr seht, gibt es viel zu tun. Als erstes werde ich mal den Rechnungsabschluss 2023 lesen und analysieren.

Ermessensausgaben Vösendorf

Ich habe es bereits im November und Dezember 2023 hier kommuniziert, dass aufgrund der gestiegenen Transferzahlungen und der allgemeinen finanziellen Lage der Gemeinde, es erstaunlich ist, dass wir das Budget 2024 hinbekommen haben, ohne die Ermessensausgaben einzuschränken. Viele anderen NÖ Gemeinden haben damals schon ALLE Ermessensausgaben streichen müssen. Natürlich helfen uns dabei die Kommunalsteuereinnahmen der SCS.

Kurz nach der Erstellung des Budgetentwurfes wurde der Finanzausgleich beschlossen und wir bekamen die neuen Transferzahlungen an das Land NÖ vorgeschrieben. Damals war mir schon klar, dass wir ein Nachtragsbudget erstellen werden müssen. Die finanziellen Einschnitte waren einfach zu groß. Das Nachtragsbudget macht aber erst Sinn nach dem Rechnungsabschluss, damit auch gleich das Ergebnis vom Vorjahr mit berücksichtigt werden kann. Der Prüfbericht des Landes NÖ hat dies nun auch bestätigt.

Zum Rechnungsabschluss 2023 kann ich derzeit gar nichts sagen, da ich ihn natürlich nicht gesehen habe, da er erst in den letzten zwei Monaten erstellt worden ist.

Der Prüfbericht des Landes hat ganz klar kommuniziert wo bei der Gemeinde der Rotstift anzusetzen ist. Und wer ihn bis zur letzten Seite gelesen hat, weiß auch, dass die Gemeinde innerhalb von drei Monaten eine Rückmeldung an das Land geben muss, welche Maßnahmen gesetzt worden sind. So gesehen ist der Prüfbericht die To Do Liste für die neue Gemeinderegierung.

Was hat das jetzt alles mit dem hohen Schuldenstand der Gemeinde zu tun? In der Kommunal GmbH und der Gemeinde müssen jährlich über 3 Mio für die Darlehenstilgung aufgewandt. Diese 3 Mio sind Fixkosten, die nicht für anderes verwendet werden können. Hätten wir die Schulden nicht, hätten wir also 3 Mio Euro jährlich mehr an Ermessenausgaben! Über die angespannte finanzielle Lage in Vösendorf zu reden ohne die vorhandenen Schulden zu erwähnen ist also schlicht nicht möglich. Und die Augen davor zu verschließen macht einfach keinen Sinn.

Natürlich ist die finanzielle Lage eine Herausforderung für die neue Gemeinderegierung. Die war es aber auch schon die letzten vier Jahre! Für mich ist das definitiv keine Neuigkeit und wir haben es die letzten vier Jahre trotzdem geschafft einige Projekte umzusetzen trotz der Herausforderungen von Pandemie und Inflation, bei gleichzeitiger Reduktion des Schuldenstandes!

Ja, es muss gespart werden.

Ja, es wird nicht mehr alles gleichzeitig gehen.

Ja, wir werden die Budgetdisziplin erhöhen müssen in den Abteilungen.

Ja, wir werden die Buchhaltung schulen müssen in diversen Bereichen.

Ja, wir werden die „Empfehlungen“ des Landes umsetzen müssen.

Ja, das bedeutet viel Arbeit.

Ja, WIR schaffen das!

Miteinander Bürgermeister

Mit fast 8.000 Einwohner im Speckgürtel von Wien hat Vösendorf viele Herausforderungen zu meistern. Die Gemeindemitarbeiter haben viel zu tun um das Leben für alle Vösendorferinnen und Vösendorfer angenehm zu machen. Und diese Gemeindebediensteten, aber auch wir Bürgerinnen und Bürger von Vösendorf haben uns einen Bürgermeister verdient, der sich hauptamtlich um alles kümmert!

Als GGR Finanzen und einem 40 Stunden Brotjob kam ich in den letzten vier Jahren immer wieder an meine zeitlichen Grenzen. Wenn man als Bürgermeister den Job gut machen will, kann sich das als Nebenjob einfach nicht ausgehen. Ich bin froh, dass Hannes, das Amt des Bürgermeisters von Anfang, an als Dienstleistung an den Bürgerinnen und Bürgern gesehen hat.

Schuldenreduktion und Darlehensaufnahme?

Wie passen diese beiden Worte zusammen? Wie kann man mit Darlehensaufnahmen Schulden reduzieren?

Als ich den Schuldenstand der Gemeinde Vösendorf (inkl. Kommunal GmbH) das erste mal sah, hätte ich am liebsten einen rigorosen Sparkurs gestartet und überhaupt keine Darlehen mehr aufgenommen! Doch dann kam die Feuerwehr mit dem Ersuchen bezüglichen eines neuen Autos. Kostenpunkt rund
€ 500.000,–.

Und damals begann ich zu überlegen. Ich war angetreten mit dem Versprechen die Schulden zu reduzieren. Es gab kein Sparbuch wo das Geld vorhanden war. Es gab überhaupt kein Sparbuch. Wir hatten gerade die bestehenden Darlehen stunden müssen weil wir sonst nicht liquide gewesen wären. Wie lange würde ich wohl sparen müssen um die € 500.000,– auf die Seite zu schaffen? Und hatte die Feuerwehr so viel Zeit? Wie sollte ich also zum einen mein Wahlversprechen halten und zum anderen der Feuerwehr helfen?

Nach der Feuerwehr kamen übrigens die Kläranlage wegen einer neuen IT Ausstattung, der Wirtschaftshof wegen neuen Fahrzeugen, das Bauamt wegen Brückensanierung und öffentlicher Beleuchtung, die Umweltabteilung wegen Radwegen, Bäumen und Photovoltaikanlagen,…..

Ich ging in die Buchhaltung und ließ mir sagen wieviel Euro wir jedes Jahr für die Darlehenstilgung (exklusive Zinsen) ausgeben. Mit der Kommunal GmbH waren das € 3,3 Millionen – jährlich! Und da reifte ein Plan. Was wenn wir jedes Jahr weniger Darlehen aufnehmen, als wir tilgen? Dann würde der Schuldenstand automatisch kleiner, obwohl wir uns immer wieder neu verschulden. Nicht optimal, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Also achtete ich bei der Budgeterstellung darauf, welche Projekte in welcher Höhe budgetiert werden. In den Voranschlägen sieht es aber oftmals nach sehr viel mehr aus, was daran liegt, dass für die Darlehensaufnahme nicht das Beauftragungsdatum, sondern der Zahlungszeitpunkt ausschlaggebend ist. Ein Feuerwehrauto hat eine Lieferzeit von weit über einem Jahr. Ich muss es also heuer budgetieren um es heuer zu beauftragen. Zahlen muss ich es aber erst nach Lieferung!

Um den Plan umsetzen zu können brauchte es neben dem politischen Willen, viel Planung und genaues rechnen. Doch es zahlte sich aus. Wir schafften es, trotz vieler Herausforderungen von außen, enorm viele Projekte umzusetzen und den Schuldenstand und damit auch die Fixkosten sukzessive zu reduzieren.

GGR Finanzen – fad wird einem nicht

Kaum hatten wir neue Abläufe festgelegt und uns aneinander gewöhnt, konnte es sich die Buchhaltungsleiterin verbessern und ich bekam eine neue – für mich zuständige – Abteilungsleiterin.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich die Gemeindespezifika schon ganz gut drauf. Rechnungsfreigabe im ELAK, Zweitzeichnung Datenträger, regelmäßige Treffen in der Buchhaltung, Rechnungsabschluss, Voranschlag, Nachtragsvoranschlag, Sitzungsvorbereitung, alles schon mal gemacht. Jetzt halt alles mit einer neuen zuständigen Abteilungsleiterin. Doch auch das war kein Problem. Wir fanden recht rasch zueinander und intern lief alles reibungslos.

Dafür gab es immer noch Herausforderungen von außen. Kaum war der letzte LockDown vorbei, explodierten die Preise im Baubereich. Bereits budgetierte Projekte waren plötzlich nicht mehr leistbar. Es folgten Teuerungen im Energiebereich, Erhöhung Darlehenszinsen und die allgemeine Teuerung.

Und so gab es die vier Jahre immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen. 2023 war aus meiner Sicht aber dann schon ein wenig leichter. Mit Krisen von außen lebte ich da schon seit Jahren und intern lief alles. Und wir hatten es geschafft 2023 unsere Projekte auf der Gemeinde ohne neue Darlehensaufnahme umzusetzen. Nur in der Kommunal GmbH mussten wir ein Darlehen aufnehmen, aufgrund der hohen Kosten für die Sanierung der Gemeindebauten. Trotzdem konnten wir in nicht mal vier Jahren den Schuldenstand von der Gemeinde Vösendorf inkl. dazugehöriger Kommunal GmbH um

€ 4,6 Millionen reduzieren! 🎉

Und das trotz aller Herausforderungen! Ich würde ja gerne mal sehen, wie viel wir weiter bringen, wenn die Herausforderungen von außen nachlassen und die Kommunalsteuer wie gewohnt fließt. 😀

Gemeindemitteilung Vösendorf Oktober 2023

Die neue Gemeindemitteilung ist bereits in vielen Postkästen angekommen, bzw. wird es bald sein! Diesmal ohne einen Beitrag von mir. Die Sommermonate liefen ruhig und ohne finanziellen Herausforderungen für das Gemeindebudget. So mag ich das!

Aber es gibt viele Rückblicke und Informationen in der Gemeindemitteilung. Und auch ein paar Ausblicke auf die nähere Zukunft:

27. Oktober gibt es beim Stadlmarkt das Kürbisschnitzen für die Vösendorfer Kinder!

Es gibt wieder unsere Adventfenster in Vösendorf! Anmeldung bis 27. Oktober auf der Gemeinde!

25. und 26. November, sowie 2. und 3. Dezember gibt es wieder unseren schönen Adventmarkt im Schlosspark!

Es gibt auch wieder ein tolles Seniorenprogramm auf Seite 25, inklusive Einladung zu den Seniorencafes ab 14. November 2023!

Auch die Termine des Krippenvereins Vösendorf findet man, der ja in den kommenden Monaten Hochsaison hat.

Also freut euch schon auf euer Papierexemplar oder lest gleich online – hier geht es lang

Supermom von Yvonne Otzelberger

Heute möchte ich euch zur Abwechslung eine Leseempfehlung hier mit auf den Weg geben.

Ich kenne Yvonne, Jürgen, Valentina und Yannick schon seit ein paar Jahren. Sie wohnen in der selben Siedlung und sind quasi Nachbarn. Und sie sind nicht zu übersehen. Wenn Yvonne und Yannick unterwegs sind, erkenne ich sie schon von weitem aufgrund der Silhouette. Oftmals winke ich ihnen schon, bevor in meinem Gehirn die Botschaft ankommt, dass sie es sind. Yannick in seinem speziellen fahrbaren Untersatz und daneben die zierliche Yvonne mit den Superkräften. Die man aber nicht sieht, von denen man aber weiß, dass sie sie besitzt.

Trotz allem was sie sonst noch so in ihrem Leben zu stemmen haben, haben sie uns vor der letzten Gemeindewahl unterstützt. Und da habe ich sie erstmal näher kennen gelernt. Auch Valentinas Backkünste durfte ich damals schon genießen. Ganz selbstlos hat sie für uns gebacken und war bei unserem Punschstand in der Siedlung dabei. Und seitdem folge ich ihnen und ihren Projekten auch auf Social Media. Und so hatte ich immer das Gefühl mit ihnen Kontakt halten zu können, auch wenn wir uns aufgrund der unterschiedlichen Lebenswelten und vollgepackten Zeitpläne nicht oft sehen.

Und so war mir sofort klar, dass ich das fertige Buch lesen werde, als Yvonne erstmal postete, dass sie es schreiben würde. Als es dann auf den Markt kam, griff ich aber nicht gleich zu. Noch bevor ich Muße fand es mir zu organisieren, gab Astrid bekannt, dass es eine Lesung bei uns in Vösendorf geben werde. Der Termin war allerdings auf den ersten Blick nicht optimal für mich, da die Lesung zeitgleich zu zwei Ausschusssitzungen angesetzt war. Und zuverlässig wie ich nun mal bin, tat ich mir schwer mit dem Entschluss – der allerdings von der ersten Sekunde an auf der Hand lag. 24 Stunden haderte ich mit meiner Zuverlässigkeit und meine Wunsch an der Lesung teilzunehmen. Letzten Endes sagte ich bei Yvonne zu, organisierte mir einen Sitzplatz und beschloss einmal nicht zu tun was von mir erwartet wurde. Bei der Lesung war ich dann ganz entspannt, weil beide Ausschüsse doch nicht stattfanden….

Die Entspannung bei der Lesung hielt aber nicht lange an. Vielmehr zog mich die Geschichte von Yvonne und ihrer Familie voll in ihren Bann. Schon der erste Film trieb mir Tränen in die Augen – die ich aber noch verbergen konnte. Auch wenn ich die Familie schon seit geraumer Zeit kenne, wusste ich doch vieles zuvor noch nicht. Die ganze Lesung über versuchte ich meine Emotionen im Zaum zu halten, doch beim letzten Film gab es kein halten mehr. Birgit und ich teilten uns eine Packung Taschentücher und ließen mal allen anderen Menschen den Vortritt um ein Buch zu erwerben. Ich musste mich erstmal wieder fangen.

Ich hatte mir zuvor noch immer kein Buch gekauft, weil ich unbedingt eines mit Widmung haben wollte, von der Supermom persönlich. Und am Muttertag habe ich es zur Hand genommen und es gelesen. Und ich habe nochmal so viel mehr von ihrem persönlichen Schicksal erfahren, dass ich mich jetzt nur umso mehr fragen, wie oft ein Mensch eigentlich aufstehen und weitermachen kann! Wie viel Kraft in diesem zierlichen Körper eigentlich steckt! Vor allem auch, weil Yvonne eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen hat, wenn ich sie sehe. Nie habe ich sie schlecht gelaunt erlebt. Nur einmal habe ich sie mit einem angestrengten und verärgerten Gesichtsausdruck gesehen. Bei dem Video von November 2022 wo sie Yannick samt Rollstuhl eine Treppe hochziehen musste, da sie für die Beurteilung der Pflegestufe zu einer Ärztin ohne barrierefreien Zugang mussten.

Yvonne ist in dem Buch schonungslos ehrlich. Zu sich selbst, ihrem Umfeld, aber auch zu den Ärzten. Sie schreibt nicht nur über die herausfordernde Situation ein geistig behindertes Kind – ja laut Yvonne, darf ich das genau so schreiben – großzuziehen, sondern auch über das Gefühl alleine gelassen zu werden. Aufgrund ihrer Muttergefühle spürte sie dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt, lange bevor ihr irgendjemand glaubte. Ich stelle mir diese Zeit als extrem herausfordernd und einsam vor. Doch sie geht auch mit sich selbst scharf ins Gericht. Sie gesteht Fehler ein und das ist eine Kunst die leider viel zu wenige Menschen beherrschen!

Danke Yvonne dass du uns diese intimen Einblicke in deine Welt gestattest. Ja, du willst damit aufklären und helfen. Doch das Buch ist so viel mehr. Es zeigt wozu wir Menschen wirklich fähig sind, wenn es denn sein muss. Dass nur Herausforderungen uns zu wahren Höchstleistungen antreiben. Dass man einmal mehr aufstehen muss, als hinzufallen. Ich habe schon einen großen Respekt vor eurem Schicksal seit ich euch kenne, dieser Respekt ist nochmal gestiegen. Und du hast mir noch eine Sache sehr deutlich gemacht, es gibt tatsächlich noch Paare die auch schlechte Zeiten überwinden können! Danke auch dafür.

Also ja – bitte Leute, kauft das Buch! Unterstützt das Wohnprojekt des Angelman-Vereins. Lest die Geschichte dieser so starken Frau und ihrer wundervollen Familie. Und solltet ihr es schaffen zu einer Lesung von Yvonne zu kommen, kann ich euch nur empfehlen – nehmt Taschentücher mit!

Und hier noch ein paar Links:

Hier geht es zum Angelman-Verein-Blog und zum Buch. Das Buch gibt es auch bei Thalia und Morawa unter der ISBN 978-3-99139-944-5

Auf Facebook könnt ihr an Yannick´s Leben und den täglichen Herausforderungen teilhaben – Link

Ein wichtiger Teil der Familie ist natürlich auch Valentina, die mit ihren Backkünsten einen ganzen Ort verzaubert. Auch ihr könnt ihr auf Facebook folgen – Link

Vorbereitung GR-Sitzung

Am kommenden Mittwoch gibt es wieder eine Gemeinderatssitzung in Vösendorf. Wie immer zwei geteilt in einen öffentlichen und einen nicht-öffentlichen Teil. Im nicht-öffentlichen Teil werden vor allem Personalangelegenheiten beschlossen und Punkte wo der Datenschutz wichtiger wiegt, als das Interesse der Allgemeinheit.

Meine Budgetangelegenheiten (Voranschlag, Nachtragsvoranschlag und Rechnungsabschluss) sind immer im öffentlichen Teil. Die Gemeindebürger sollen wissen wofür das Gemeindebudget verwendet wird. Natürlich laufen die Vorbereitungen dazu schon seit Wochen. Die Buchhaltung bindet mich auch bei der Erstellung mit ein. Die eine oder andere Entscheidung muss getroffen werden, aber auch die Herausforderungen die sich der Buchhaltung stellen, werden mit mir im Vorfeld im Detail besprochen.

Am Wochenende vor der Sitzung steige ich dann bei uns ins interne Session Net ein und lese mir meine Anträge nochmal durch, aber selbstverständlich auch alle Punkte der anderen Antragsteller. Ich persönlich mag mich in Ruhe im Vorfeld informieren, was da in der Sitzung auf mich zukommt. Wahrscheinlich bin ich dabei ein wenig übergenau aufgrund meines Hauptberufes. Zum Glück stellen sich mir mittlerweile – nach drei Jahren im Gemeinderat – weit weniger Fragen als am Anfang. Ich habe auch schon sehr viel in den anderen Bereichen dazugelernt, was meine Vorbereitungszeit enorm reduziert.

Dieses Wochenende musste ich mir dazu eine ruhige Stunde erst suchen, doch mittlerweile konnte ich meinen Informationsbedarf stillen und fühle mich nun gut vorbereitet für die Sitzung.

Wer am Mittwoch dabei sein will 18 Uhr im Sitzungssaal Schloss Vösendorf oder online per Live-Stream auf der Gemeindehompage.