Top 250 Gemeinden Österreich 2022

Das jährliche Ranking ist da und es ist zumindest für mich keine Überraschung, dass sich unser Wert verschlechtert hat. Hatten wir 2021 noch eine „Note“ von 3,31, sind wir mittlerweile bei 3,61 angelangt – bei 5,0 ist es wie in der Schule aus. Für Interessierte füge ich die Links zu den einzelnen Kennzahlen ein, die Masse der Leserschaft will ich hier aber nicht mit allzu vielen Finanzdetails quälen.

Wieso 2022? Eigentlich sprechen sie von den Top Gemeinden 2023. Ausgewertet werden aber die Zahlen der Rechnungsabschlüsse des Jahres 2022!

Anfangen möchte ich mit den positiven Werten anfangen. Die Eigenfinanzierungsquote und auch unsere Schuldendienstquote haben sich leicht verbessert. Aber es ist noch Luft nach oben.

Leicht verschlechtert haben wir uns bei der öffentlichen Sparquote und bei der Verschuldungsdauer. Beide Werten waren schon im Vorjahr nicht prickelnd und haben sich jetzt nochmal verschlechtert.

Das große Sorgenkind, ist wie auch schon im Jahr davor der FSQ (Quote freie Finanzspritze). Hier sieht man schön, dass aufgrund der hohen Verschuldung und der gestiegenen Zinsen unser Spielraum für Neuinvestitionen immer enger wird. Hatten wir 2021 noch einen leicht positiven Wert, war er 2022 bereits ins Minus gerutscht.

Es wird in der Analyse des Ranking auch schön beschrieben, dass sich Gemeinden ab 5.000 Einwohner schwer tun, einen guten Platz bei der Bonität zu erreichen, so gesehen sind wir in Vösendorf keine Ausnahme. Mein Leben als GGR Finanzen wird aber nicht leichter, wenn es auch anderen finanziell schlecht geht. Wenn ich mir die Historie anschaue, dann sieht man auch schön, dass es Jahre gab, wo Vösendorf noch schlechter da stand. Also noch weniger Zahlungsfähigkeit hatte. Der schlechteste Wert war 2009 mit 4,65.

Was dieser jährliche Quicktest mal wieder zeigt ist, dass an der Weiterführung meines Sparkurses kein Weg vorbei führt. So leid es mir auch tut, es werden nicht alle Projekte gleichzeitig umsetzbar sein. Vor allem nicht, so lange die Darlehenszinsen weiter so steigen und wir nicht genug jährlich einnehmen um die Projekte aus dem laufenden Budget zu bezahlen.

Immer wenn ich sage das ich aus Vösendorf komme, sagen die Leute „ah eine der reichsten Gemeinden Österreichs“. Doch ich muss sie da leider korrigieren. Wir sind eine der einnahmenstärksten Gemeinden Österreichs, dank der SCS. Doch aufgrund der hohen Verschuldung aus der Vergangenheit, sind wir leider alles andere als reich. Zumindest nicht bezüglich Gemeindefinanzen.

Hier geht es zum kompletten Ranking. Wie man sieht hat die Gewinnergemeinde einen Wert von 1,08 und auch Platz 250 ist noch unter 2,0. Die beste Gemeinde Bezirk Mödling ist übrigens Münchendorf auf Platz 26. Auf Platz 63 findet man dann noch Gaaden und auf Platz 119 Brunn am Gebirge (eine der wenigen Gemeinden über 10.000 Einwohner die es in Top 250 geschafft hat!)

Jahresaufgaben als GGR Finanzen

Auch wenn ich im letzten Beitrag geschrieben habe, dass der Gemeinderat in die Sommerpause geht, gilt das für die einzelnen Gemeinderate nur zeitweise. Wir nutzen zwar die Sommerpause zur persönlichen Erholung, treiben aber natürlich unsere Projekte auch im Sommer weiter voran.

Als GGR Finanzen habe ich sowieso das ganze Jahr über zu tun. Neben den offensichtlichen Projekten – Voranschlag, Rechnungsabschluss und Nachtragsvoranschlag – werden auch unterjährig immer wieder Projekte an mich herangetragen die ich dann mit der Buchhaltung abarbeite. Wobei die Arbeit natürlich bei der Buchhaltung liegt, ich habe „nur“ die sogenannte „politische Entscheidung“ zu treffen. Also quasi die Richtung vorzugeben. Da ich aber auch in meinem Brotberuf im Finanzbereich eines Bundesministeriums arbeite, verschwimmen hier oftmals die Grenzen. Manchmal bin ich einfach viel zu tief in den Projekten eingebunden für eine Politikerin. Aber die Buchhaltung stört das zum Glück nicht. Die wissen, meinen Background gut zu nutzen.

Daneben gibt es natürlich auch noch laufende Aufgaben das ganze Jahr. Wie jeder geschäftsführende Gemeinderat bekomme ich im internen System Rechnungen zum prüfen und freigeben. Auch alle Barausgaben und
-einnahmen die im Bürgerservice auflaufen, laufen über meinen digitalen Schreibtisch. Ich versuche zwei bis dreimal die Woche diese Rechnungen freizugeben, damit nicht allzu viel zusammen kommt.

Und dann kommt natürlich noch die Zweitzeichnung bei den Überweisungen dazu. Wir haben jede Woche zumindest einen Datenträger, in Notfällen auch mehr. Für diese Freigabe brauche ich allerdings Handy und Laptop mit Internetzugang, was sich in Notfällen schwierig gestalten kann. Die standardisierte Überweisung findet jeden Donnerstag statt.

Am Donnerstag Morgen versuche ich alle meine Rechnungen freizugeben, am Donnerstag Nachmittag schreibt mir dann die Buchhaltung eine WhatsApp wenn der Datenträger im System hängt, dann wähle ich mich ein und überprüfe nochmal alles bevor ich es freigebe. Natürlich nicht jede Rechnung einzeln, aber zumindest mache ich nochmal eine Plausibilitätscheck und Einzelkontrollen wenn mir etwas ungewöhnliches auffällt. Stehen keine Finanzamtszahlungen, Gehälter oder Notfälle an, dann reicht die Überweisung einmal die Woche durchaus aus. In allen anderen Fällen, nimmt die Buchhaltung Kontakt mit mir auf und wir klären, wann und wo ich eine Möglichkeit habe, die Überweisung durchzuführen.

Diese Aufgaben laufen natürlich auch über den gesamten Sommer weiter und wenn Gemeinderäte ortsabwesend sind, dann vertreten wir uns bei der Rechnungskontrolle natürlich auch gegenseitig.

Aufgaben die im Sommer wegfallen – Sitzungsvorbereitung und -teilnahme. Als geschäftsführende Gemeinderätin bin ich nicht nur bei allen Gemeinderatssitzungen und Gemeindevorstandssitzung dabei, sondern auch bei allen Ausschusssitzungen geladen.

Projekte 2023

Gemäß Nachtragsvoranschlag 2023 kann heuer mit folgenden Projekten begonnen werden, bzw. können sie auch heuer abgeschlossen werden!

  • Sanierung Schlossmauer – wird weitergeführt
  • Dorf- und Stadterneuerung – wird weitergeführt
  • Fresken/Kulturgwölb – wird heuer und auch nächstes Jahr weitergeführt
  • Feuerwehrwesen – auf ein Auto warten wir derzeit, ein weiteres kann bestellt werden, ist für 2025 budgetiert
  • Blackoutvorsorge – haben wir für heuer und nächstes Jahr Gelder budgetiert
  • Skatepark – ist für heuer geplant, verzögert sich aber aufgrund enorm gestiegener Preise
  • Verkehrskonzepte,-Planungen, -Zählungen – läuft schon mehrere Jahre und wir auch zumindest heuer und nächstes Jahr noch was erwartet
  • Projekte Dorferneuerung – hier geht es vor allem und Ortsbildpflege und Grünräume – läuft auch schon länger und wir haben jetzt mal was für heuer und nächstes Jahr budgetiert
  • Kirchenplatz neu – hier erwarten wir heuer ein wenig Budgetbedarf und nächstes Jahr ein „wenig“ mehr
  • Strassenbau – natürlich ein Dauerbrenner! Hier wird jährlich was budgetiert, weil auch ständig was gebraucht wird! Wer die Radwege sucht findet sie übrigens auch hier.
  • Strassenbau Haidfeldsiedlung- hier geht es um die Wiederherstellung des Strassenbelages nach Kanalarbeiten.
  • e-Tankstellen – sind natürlich auch wieder vertreten. Das Projekt hat mittlerweile schon eine erhebliche Verspätung, daher mussten wir die Budgetierung weiter fortschreiben
  • Park- und Gartenanlagen – hier geht es heuer vor allem um die Calesthenics Anlage und um Spielgeräte
  • LED Umstellung – ein sehr großer Brocken! Zum einen ist es Teil um die vorgeschriebenen Klimaziele zu erreichen, zum anderen hilft es uns Strom zu sparen und dadurch Kosten zu sparen. Und wir nutzen 50% des KIG 2023 dafür.
  • Friedhof – auch ein Dauerbrenner. Bedarf ist jährlich gegeben, aber wir budgetieren nur was jährlich vom Friedhof als Bedarf kommt. Die Mitarbeiter wissen sehr genau, was im Folgejahr gemacht werden muss.
  • Wirtschaftshof – ist auch ein großer Bereich heuer. Wenn man genau schaut geht es aber vor allem um Fahrzeug.
  • Kläranlage – Kanal diverse – ist auch jedes Jahr gefragt. Gerade im Bereich der Abwasserentsorgung gibt es immer viele Projekte. Doch trotz eines hohen Bedarfes heuer, hoffen wir ohne neue Darlehen in dem Bereich auskommen zu können. Wir verwenden, neben alten zweckgebundenen Geldmitteln aus Darlehen, auch die Rücklage die wir in den letzten zwei Jahren gebildet haben.
  • Kanal Haidfeldsiedlung – Auch hier gehen wir davon aus heuer kein Darlehen zu benötigen und mit der Rücklage das Auslangen zu finden. Erst ab nächstem Jahr wäre hier wieder ein Bedarf für ein Darlehen.
  • Kanal Schönbrunner Allee – Dieses Projekt sollten wir ohne neue Geldmittel fertig bekommen können heuer – nach derzeitigem Stand!
  • Mülltrennung – Adaptierung Müllsammelplätze, Müllauto und neue Müllcontainer (-deckel).
  • Sportplatz – dieses Projekt wurde aufgrund der enorm gestiegenen Baukosten bislang noch nicht fertiggestellt. Der gesamte Aussenbereich fehlt noch. Sollten wir hier heuer noch was starten wollen, die Budgetmittel sind auf jeden Fall vorgesehen.
  • Photovoltaikanlage – Ich weiß gerade nicht was der Letztstand ist wo sie kommen soll, auf jeden Fall ist für heuer etwas geplant. Nähere Details hat auf jeden Fall die Fachabteilung.
  • Zusätzlich sind noch für diverse Anlagegüter insgesamt € 704.300,– vorgesehen. Die sind allerdings alle im laufenden Budget und daher nicht Darlehens-Finanzierungsfähig. Die laufen unterjährig mit, müssen aber im Budget extra angeführt werden.

Insgesamt haben wir 2023 Projekte in Höhe von € 5,8 Mio budgetiert.

Wer sich für die genauen Zahlen interessiert. Auf der Homepage der Marktgemeinde Vösendorf ist der gesamte Nachtragsvoranschlag einsehbar. Die Projekte sind im Detail ab Seite 231 dargestellt.

Projektfinanzierung

Die Projektfinanzierung ist bei den Gemeinden ein komplexes System. Es gibt die Projekt-Gesamtkosten, die Kosten pro Jahr und die Art der Finanzierung!

Wenn man sich ein Projektblatt ansieht, ist dort genau dargestellt was geplant ist, auf welches Sachkonto bisher schon Kosten gebucht worden sind, woher die Finanzierung kommt (aus dem operativen Gemeindebudget, Bundes- und/oder Landesförderungen, einer Rücklage oder auch von Darlehensaufnahmen.

Ganz wichtig ist, bevor eine Bestellung in Auftrag gegeben werden darf, muss das Projekt vom Gemeinderat beschlossen sein (Voranschlag bzw. Nachtragsvoranschlag)!

Ein praktisches Beispiel. Wir warten schon länger auf den Zulauf eines Feuerwehrfahrzeuges. Voraussichtlich kommt es heuer, daher ist der Betrag heuer budgetiert. Wir haben aber auch im Jahr 2025 € 518.000,– für ein Feuerwehrauto budgetiert. Das auch hoffentlich 2025 geliefert wird, wenn wir es heuer bestellen. Grundlage für die Bestellung war die Budgetierung im 1. NVA 2023 beim mittelfristigen Finanzplan im Jahr 2025.

Die Darlehensaufnahmen sind natürlich ein wichtiger Punkt bei der Projektfinanzierung. Dabei behalten wir nicht nur den Kontostand im Auge, sondern auch die Finanzlage. Und natürlich auch die unterschiedlichen Überweisungen von Förderungen. Am schnellsten kommt das Geld vom Bund. Die Geldmittel vom KIG fließen sobald ein Projekt eingereicht wird – ohne dass wir als Gemeinde bereits in Vorleistung gegangen sind.

Auch das Land überweist recht rasch, aber hier gehen wir immer in Vorleistung. Wir zahlen die Projektrechnungen und schicken sie dann ein.

Am längsten dauern FF-Transferzahlungen vom Landes-FF-Verband, ASFINAG und der VSt-Anteil vom Land. Hier haben wir schon Zahlungseingänge ein „altes“ Feuerwehrauto betreffend, für eine laufende neue Beschaffung genutzt. Nicht zu vergessen natürlich auch die Lieferzeiten und den Weg der Darlehensaufnahmen!

Wird zum Beispiel ein Auto im Sommer geliefert, muss ich schon vorher das Darlehen aufgenommen haben!

Zuerst wird berechnet, wie viele Geldmittel wir benötigen, dann müssen Angebote von mehreren Kreditinstituten eingeholt werden und mit dem besten Angebot gehen wir dann in den Gemeindevorstand und in weiterer Folge in den Gemeinderat, wo es beschlossen werden muss.

Da im Sommer keine Sitzungen stattfinden, muss vor dem Sommer entweder das Girokonto gut gefüllt sein oder es dürfen keine großen Anlieferungen erfolgen.

Schnell kann man auf der Gemeinde auf jeden Fall kein Darlehen aufnehmen. Und in manchen Fällen braucht man auch noch die Genehmigung des Landes, was die Dauer noch verlängert.

Man muss also auch immer vorausschauend agieren um etwaige Zahlungsengpässe hintan zu halten. Bei unserer Buchhaltung brauche ich mir da aber keine Sorgen machen, die haben diese Problematik das ganze Jahr im Blick und melden sich rechtzeitig wenn Darlehen benötigt werden.

Supermom von Yvonne Otzelberger

Heute möchte ich euch zur Abwechslung eine Leseempfehlung hier mit auf den Weg geben.

Ich kenne Yvonne, Jürgen, Valentina und Yannick schon seit ein paar Jahren. Sie wohnen in der selben Siedlung und sind quasi Nachbarn. Und sie sind nicht zu übersehen. Wenn Yvonne und Yannick unterwegs sind, erkenne ich sie schon von weitem aufgrund der Silhouette. Oftmals winke ich ihnen schon, bevor in meinem Gehirn die Botschaft ankommt, dass sie es sind. Yannick in seinem speziellen fahrbaren Untersatz und daneben die zierliche Yvonne mit den Superkräften. Die man aber nicht sieht, von denen man aber weiß, dass sie sie besitzt.

Trotz allem was sie sonst noch so in ihrem Leben zu stemmen haben, haben sie uns vor der letzten Gemeindewahl unterstützt. Und da habe ich sie erstmal näher kennen gelernt. Auch Valentinas Backkünste durfte ich damals schon genießen. Ganz selbstlos hat sie für uns gebacken und war bei unserem Punschstand in der Siedlung dabei. Und seitdem folge ich ihnen und ihren Projekten auch auf Social Media. Und so hatte ich immer das Gefühl mit ihnen Kontakt halten zu können, auch wenn wir uns aufgrund der unterschiedlichen Lebenswelten und vollgepackten Zeitpläne nicht oft sehen.

Und so war mir sofort klar, dass ich das fertige Buch lesen werde, als Yvonne erstmal postete, dass sie es schreiben würde. Als es dann auf den Markt kam, griff ich aber nicht gleich zu. Noch bevor ich Muße fand es mir zu organisieren, gab Astrid bekannt, dass es eine Lesung bei uns in Vösendorf geben werde. Der Termin war allerdings auf den ersten Blick nicht optimal für mich, da die Lesung zeitgleich zu zwei Ausschusssitzungen angesetzt war. Und zuverlässig wie ich nun mal bin, tat ich mir schwer mit dem Entschluss – der allerdings von der ersten Sekunde an auf der Hand lag. 24 Stunden haderte ich mit meiner Zuverlässigkeit und meine Wunsch an der Lesung teilzunehmen. Letzten Endes sagte ich bei Yvonne zu, organisierte mir einen Sitzplatz und beschloss einmal nicht zu tun was von mir erwartet wurde. Bei der Lesung war ich dann ganz entspannt, weil beide Ausschüsse doch nicht stattfanden….

Die Entspannung bei der Lesung hielt aber nicht lange an. Vielmehr zog mich die Geschichte von Yvonne und ihrer Familie voll in ihren Bann. Schon der erste Film trieb mir Tränen in die Augen – die ich aber noch verbergen konnte. Auch wenn ich die Familie schon seit geraumer Zeit kenne, wusste ich doch vieles zuvor noch nicht. Die ganze Lesung über versuchte ich meine Emotionen im Zaum zu halten, doch beim letzten Film gab es kein halten mehr. Birgit und ich teilten uns eine Packung Taschentücher und ließen mal allen anderen Menschen den Vortritt um ein Buch zu erwerben. Ich musste mich erstmal wieder fangen.

Ich hatte mir zuvor noch immer kein Buch gekauft, weil ich unbedingt eines mit Widmung haben wollte, von der Supermom persönlich. Und am Muttertag habe ich es zur Hand genommen und es gelesen. Und ich habe nochmal so viel mehr von ihrem persönlichen Schicksal erfahren, dass ich mich jetzt nur umso mehr fragen, wie oft ein Mensch eigentlich aufstehen und weitermachen kann! Wie viel Kraft in diesem zierlichen Körper eigentlich steckt! Vor allem auch, weil Yvonne eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen hat, wenn ich sie sehe. Nie habe ich sie schlecht gelaunt erlebt. Nur einmal habe ich sie mit einem angestrengten und verärgerten Gesichtsausdruck gesehen. Bei dem Video von November 2022 wo sie Yannick samt Rollstuhl eine Treppe hochziehen musste, da sie für die Beurteilung der Pflegestufe zu einer Ärztin ohne barrierefreien Zugang mussten.

Yvonne ist in dem Buch schonungslos ehrlich. Zu sich selbst, ihrem Umfeld, aber auch zu den Ärzten. Sie schreibt nicht nur über die herausfordernde Situation ein geistig behindertes Kind – ja laut Yvonne, darf ich das genau so schreiben – großzuziehen, sondern auch über das Gefühl alleine gelassen zu werden. Aufgrund ihrer Muttergefühle spürte sie dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt, lange bevor ihr irgendjemand glaubte. Ich stelle mir diese Zeit als extrem herausfordernd und einsam vor. Doch sie geht auch mit sich selbst scharf ins Gericht. Sie gesteht Fehler ein und das ist eine Kunst die leider viel zu wenige Menschen beherrschen!

Danke Yvonne dass du uns diese intimen Einblicke in deine Welt gestattest. Ja, du willst damit aufklären und helfen. Doch das Buch ist so viel mehr. Es zeigt wozu wir Menschen wirklich fähig sind, wenn es denn sein muss. Dass nur Herausforderungen uns zu wahren Höchstleistungen antreiben. Dass man einmal mehr aufstehen muss, als hinzufallen. Ich habe schon einen großen Respekt vor eurem Schicksal seit ich euch kenne, dieser Respekt ist nochmal gestiegen. Und du hast mir noch eine Sache sehr deutlich gemacht, es gibt tatsächlich noch Paare die auch schlechte Zeiten überwinden können! Danke auch dafür.

Also ja – bitte Leute, kauft das Buch! Unterstützt das Wohnprojekt des Angelman-Vereins. Lest die Geschichte dieser so starken Frau und ihrer wundervollen Familie. Und solltet ihr es schaffen zu einer Lesung von Yvonne zu kommen, kann ich euch nur empfehlen – nehmt Taschentücher mit!

Und hier noch ein paar Links:

Hier geht es zum Angelman-Verein-Blog und zum Buch. Das Buch gibt es auch bei Thalia und Morawa unter der ISBN 978-3-99139-944-5

Auf Facebook könnt ihr an Yannick´s Leben und den täglichen Herausforderungen teilhaben – Link

Ein wichtiger Teil der Familie ist natürlich auch Valentina, die mit ihren Backkünsten einen ganzen Ort verzaubert. Auch ihr könnt ihr auf Facebook folgen – Link

Ergebnis Gemeinderatssitzung 10. Mai 2023

Gestern Abend gab es wieder eine Gemeinderatssitzung in Vösendorf.

Wer sich die Sitzung ansehen will – hier kann man dies in aller Ruhe tun.

Für mich persönlich war die Sitzung gut. Mein Punkt „1. Nachtragsvoranschlag 2023“ wurde mehrheitlich angenommen. Zu den Beweggründen der Gegenstimmen kann ich nichts sagen – was die Gemeinderäte daran gestört hat, wurde nicht kommuniziert. Ist aber auch nicht notwendig! Ich erwähne es nur, da ich oft danach gefragt werde, warum jemand bei einzelnen Punkte nicht mitgeht. Manchmal liegt es für mich auf der Hand. In diesem Fall, kann ich aber nichts dazu sagen.

Sollte nicht wieder erwarten in nächster Zeit ein Kanal einbrechen oder ähnlich dramatisches geschehen, dürften wir in der Buchhaltung der Marktgemeinde und auch ich, in den nächsten Wochen und Monaten vor allem mit dem Budgetabverbrauch und dem dazugehörigen Controlling beschäftigt sein.

In den nächsten Wochen werden voraussichtlich so viele Bestellungen wie möglich auf den Weg gebracht werden. Vor allem auch da noch immer nicht klar ist, ob die derzeit gültige Schwellenwerteverordnung, verlängert wird oder nicht. Sollten die Schwellenwerte mit Ende Juni 2023 auf € 50.000,– fallen, wird das eine enorme finanzielle und zeitliche Herausforderung für alle Gebietskörperschaften, aber auch für die Klein- und Mittelbetriebe in Österreich. Ein Ausschreibungsverfahren kostet nicht nur den Gemeinden extra Geld, sondern auch den Betrieben einen enormen Verwaltungsaufwand und Zeit.

Die Grundlage für die Bestellvergaben wurde auf jeden Fall gestern durch den Nachtragsvoranschlag getroffen. Nur was budgetiert ist, darf auch bestellt werden. Und nachdem wir beim Voranschlag 2023, auch aufgrund der Vorgaben des Landes NÖ, eher wenig Projekte reingenommen haben, sind jetzt alle geplanten Projekte für 2023 abgebildet.

Konkurs einer Gemeinde

Manchmal springen mich Überschriften in Zeitungen regelrecht an. So auch

Matrei kämpft gegen Konkurs

Eine österreichische Gemeinde hat Probleme die vorhandenen Schulden zu bedienen. Und das mit weniger Schulden als wir in Vösendorf haben….

Natürlich sind die beiden Gemeinden nicht vergleichbar. Matrei ist eine Tourismusgemeinde in Osttirol, Vösendorf ein Einkaufsort im Speckgürtel von Wien.

Auch wenn ich es persönlich ungern sehe wie viel Budgetmittel jedes Jahr in die Schuldentilgung und dazugehörige Zinsen fließen, von einem Konkursszenario sind wir meilenweit entfernt. Nicht zuletzt auch wegen entsprechender Information und Achtsamkeit bei der Budgeterstellung. Ich werde nicht müde allen Bedarfsträgern immer wieder einzubläuen – Geld wächst nicht auf den Bäumen. Wir tun was wir können um so viele Projekte wie möglich jedes Jahr umzusetzen. Doch alles geht nicht gleichzeitig.

Wozu ich nichts sagen kann ist natürlich wie es zu der Situation in Matrei gekommen ist, ich vermute aber die Pandemie war sicher nicht hilfreich. Wie schwer Einnahmenausfälle kleine Gemeinden treffen, haben wir ja selbst erlebt.

In Vösendorf brauchen wir uns derzeit keine Sorgen, über die Fähigkeit der Schuldentilgung, machen. Bei uns zählen diese Ausgaben zu den Fixkosten und erst wenn die Fixkosten bedient sind, kommen die Ermessensausgaben ins Spiel. Bevor wir also unsere Gläubiger nicht bedienen können, würden wir erstmal die Ermessensausgaben reduzieren (müssen). Weniger Schulden und dadurch eine weniger hohe jährliche Belastung wäre zwar fein, aber aufgrund der Rahmenbedingungen ist ein schnellerer Schuldenabbau derzeit einfach nicht möglich.

Wobei es auch ohne Neuverschuldung mehrere Legislaturperioden dauern würde, die Schulden auf null zu reduzieren. Aber das kennt man ja auch aus dem privaten Bereich. Verschuldet ist man schnell, Schulden abbauen dauert im Normalfall gefühlt eine Ewigkeit.

Aber eines bestätigt mir die Überschrift schon, es ist nicht denkunmöglich, dass auch einen Gemeinde sich so verschuldet, dass sie ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann. Und in einem Ort leben zu müssen, wo es auch keine Ermessenausgaben (Sozialleistungen, Unterstützung Vereine, Kultur- und Sportveranstaltungen, Feste, Jugendförderungen, Veranstaltungen für Kinder und Senioren, etc.) mehr gibt, stelle ich mir auch nicht sehr schön vor….

1. Nachtragsvoranschlag 2023

Der 1. Nachtragsvoranschlag 2023 ist fertig und wurde im Gemeindevorstand mehrheitlich beschlossen. Im nächsten Gemeinderat am 10. Mai wird er dann öffentlich präsentiert. Besser gesagt eine Zusammenfassung. Denn der Nachtragsvoranschlag umfasst 333 Seiten und besteht aus vielen Teilen.

Der Vorbericht soll grafisch die wichtigsten Zahlen darstellen und auf Seite 21 beginnt dann das eigentliche Zahlenwerk. Die Besonderheit beim Nachtrag ist, dass es eine Spalte Voranschlag 2023, eine Spalte Nachtragsvoranschlag 2023 und eine Veränderungsspalte gibt. Er beginnt mit dem Ergebnishaushalt und dem Finanzierungshaushalt Ebene 1 und 2. Hier werden nur die Überschriften dargestellt.

Ab Seite 31 werden dann die einzelnen Bereiche der Gemeinde dargestellt. Auch wieder zuerst der Ergebnishaushalt und im Anschluss der Finanzierungshaushalt. Dann folgen Personaldaten und ein Querschnitt. Wenn ich etwas suche, tue ich das in der Aufstellung „Ergebnis- und Finanzierungshaushalt Detailnachweis“ ab Seite 103. Hier finde ich persönlich auf 125 Seiten fast alles was ich normalerweise brauche.

Ab Seite 229 werden dann die „geplanten Investitionen“ dargestellt, also die geplanten Projekte für das jeweilige Jahr, aber auch für die Folgejahre. Hier werden auch die benötigten Darlehen für die einzelnen Projekte dargestellt. Ab Seite 266 folgt dann die „Darstellung der Transferzahlung“. Sowohl jene die wir erhalten, als auch jene die wir zu leisten haben.

Es folgen die „Haushaltsrücklagen und Zahlungsmittelreserven“ und ab Seite 275 der „Einzelnachweis über Finanzschulden und Schuldendienst“. Ebenso dargestellt sind der „Nachweis über haushaltinterne Vergütungen“, der „Leasingspiegel“, der „Rückstellungsspiegel“, der „Haftungsnachweis“ und auf Seite 307 das „Haushaltspotenzial“. Zum Abschluss werden noch die Nachweise der „Vermögen mit abgeänderter Nutzungsdauer“, der „Dienstpostenplan“ und der mittelfristige Finanzplan, inkl. dem mittelfristigen Schuldenplan dargestellt.

Bis 8. Mai liegt der Nachtragsvoranschlag zur Einsichtnahme auf und nach der Gemeinderatssitzung und dazugehöriger Ratifizierung wird er natürlich auch auf der Homepage der Marktgemeinde Vösendorf dargestellt. Natürlich findet man auf der Homepage auch Voranschläge, Nachtragsvoranschläge und Rechnungsabschlüsse der letzten Jahre.

Leseempfehlung

In meinem Urlaub hatte ich viel Zeit meinem liebsten Hobby nachzugehen – dem Lesen!

Und neben ein paar Büchern, vertiefte ich mich auf wieder in die neueste Ausgabe der Zeitschrift „Kommunal“. Die wird mir netterweise zugeschickt, seit ich als Gemeinderätin tätig bin. Man kann aber auch online lesen.

Und für alle die in der Kommunalpolitik beschäftigt sind, liefert die Zeitschrift viele interessante Informationen

  • zu neuen bzw. geplanten Gesetzen
  • den stetig mehr werdenden Herausforderungen der Gemeinden
  • Möglichkeit zum Vergleich mit anderen Gemeinden
  • zukunftsweisende Projekte
  • Werbung speziell für Gemeinden – Neuerungen bei Straßenbau, Abwasserentsorgung, öffentliche Beleuchtung, uvm.
  • und noch sehr viel mehr

Aber auch für interessierte Bürger gibt es hier immer wieder spannende Beiträge. Aber Achtung, wenn man sich mit den vielen Herausforderungen auseinandersetzt, welche die Gemeinden heutzutage zu stemmen haben, kann man sich auch ein wenig überfordert fühlen….

Das klingt, als könnte es dich interessieren? Hier geht es zur Online-Version.

Investitionstätigkeit 2022

Der Rechnungsabschluss 2022 der Marktgemeinde Vösendorf liegt ja bereits am Tisch wurde in der heutigen Gemeindevorstandssitzung auch einstimmig angenommen.

Persönlich freut es mich sehr, dass wir trotz aller Widrigkeiten (Teuerung) es trotzdem geschafft haben wieder einige Projekte für Vösendorf zu verwirklichen.

Insgesamt haben wir voriges Jahr für Investitionen 2 Mio Euro in die Hand genommen. Davon haben wir umgesetzt:

  • Umstellung auf LED
  • Neue Hundezonen geschaffen
  • Investitionen in das Kanalnetz
  • Photovoltaikanlage im Seebad errichtet
  • Müllsammelplätze erneuert
  • Sanierung Schlossmauer – unter Einhaltung der Vorgaben Denkmalschutz
  • Projekte der Dorf- und Stadterneuerung – zur Verschönerung von Vösendorf
  • Fresken im Schloss saniert
  • Die Feuerwehr Vösendorf unterstützt
  • Instandhaltung Straßenbau
  • Grabanlagen am Friedhof
  • Sanierung Wirtschaftshof
  • Ausstattung für die Kläranlage
  • EDV Ausstattung erweitert und erneuert
  • Verkehrszeichen gekauft
  • und noch sehr vieles mehr

Doch die Liste bleibt lang und auch heuer stehen wieder viele Projekte auf dem Plan. Vor allem werden heuer endlich die lang erwarteten Fahrzeuge – Feuerwehr und Wirtschaftshof geliefert. Die langen Lieferzeiten bei Fahrzeugen treffen natürlich auch uns. Aber angeblich läuft das Feuerwehrauto jetzt wirklich bald zu. Das schöne an Ausgaben für Investitionen im Ort ist für mich ja immer, wenn man das Ergebnis sieht, wenn man mit offenen Augen durch seinen Heimatort geht.